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Zwischen Labor und Industrie: Wie Holger Ruckdäschel die Zukunft der Kunststoffe gestaltet

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In der Welt der Polymerwerkstoffe verbindet Prof. Holger Ruckdäschel industrielle Praxis mit der Wissenschaft. Denn in seinen Augen können nur so innovative Lösungen für die Herausforderungen von morgen entwickelt werden: Von recycelbaren Kunststoffen bis hin zu innovativen Lösungen für emissionsfreies Fliegen.

Platz für Innovationskünstler: Holger Ruckdäschel

  • Leiter des Lehrstuhls für Polymere Werkstoffe an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften an der Universität Bayreuth
  • Geschäftsführer der Neue Materialien Bayreuth GmbH
  • langjährige Berufserfahrung bei der BASF in den Bereichen Performance Materials, Polymerforschung, Windenergieforschung und Kunststoffadditive

Nachhaltige Materialien für die Zukunft

Universität Bayreuth

Wer die Zukunft der Materialien gestalten will, muss den Blick weit über den Tellerrand der Gegenwart hinausrichten. Für Prof. Holger Ruckdäschel ist genau das Alltag. Als Leiter des Lehrstuhls für Polymere Werkstoffe an der Universität Bayreuth und Geschäftsführer der Neue Materialien Bayreuth GmbH verbindet er industrielle Praxis und wissenschaftliche Exzellenz auf eindrucksvolle Weise. „Nur durch den engen Schulterschluss zwischen Forschung und Industrie schaffen wir nachhaltige Innovationen“, sagt der Wissenschaftler und Praktiker, der einen beeindruckenden Weg von der Industrie in die akademische Welt gegangen ist.

Ein Weg von der Industrie zur Wissenschaft

Vor seinem Wechsel zur Universität Bayreuth im Jahr 2021 war Ruckdäschel bei BASF tätig. Über 13 Jahre lang entwickelte er dort Innovationen und leitete Teams, die an der digitalen Strategie, der Polymerforschung und an neuen Geschäftsmodellen für die Kunststoffindustrie arbeiteten. Heute forscht er an zukunftsweisenden Themen wie recycelbaren Kunststoffen und biobasierten Verbundmaterialien – stets mit dem Ziel, ökologische Verantwortung und technologische Spitzenleistung in Einklang zu bringen.

Praktische Lösungen für die Industrie

Seine Arbeit geht dabei weit über reine Grundlagenforschung hinaus. An seinem Lehrstuhl an der Universität Bayreuth werden Projekte in enger Zusammenarbeit mit der Industrie verfolgt, um praktische und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Im Mittelpunkt dieser Forschung stehen Polymerwerkstoffe – Materialien, die aus langen Ketten von Molekülen, sogenannten Polymeren, bestehen. Diese finden sich in vielen Alltagsgegenständen, insbesondere in Kunststoffen, und zeichnen sich durch ihre Flexibilität, Leichtigkeit und Vielseitigkeit aus. „Wir denken Polymerwerkstoffe neu, um deren Lebensdauer zu maximieren und gleichzeitig die Anforderungen der modernen Welt zu erfüllen“, erklärt Ruckdäschel. Ein Beispiel ist das sogenannte Coinjektions-Spritzgießen: Hierbei werden recycelte Kunststoffe in eine schützende Hülle aus Neuware eingebettet, um höchste Materialanforderungen zu erfüllen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen.

Doch Recycling ist nur der Anfang. Kunststoffe mit außergewöhnlichen Eigenschaften spielen in nahezu allen Hightech-Branchen eine entscheidende Rolle. Ohne sie wären moderne Elektronik, Luftfahrt und Automobilbau kaum denkbar. Am Lehrstuhl von Ruckdäschel wird intensiv an neuen Materialien für Hochfrequenzanwendungen geforscht, die für die Elektronik der Zukunft essenziell sind. Zudem sind Kunststoffe ein Schlüsselelement im Leichtbau – in Kombination mit Verstärkungsfasern übertreffen sie oft herkömmliche Materialien.

Ein besonders spannendes Projekt beschäftigt sich mit dem emissionsfreien Fliegen. In Kooperation mit Airbus und der Universität der Bundeswehr in München forscht Ruckdäschel an kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen, die als Tanks für kryogenen Wasserstoff dienen können. Diese Tanks werden durch das Material sicher und robust genug, um den Herausforderungen der Luftfahrt standzuhalten.

Zukunftsorientierte Lehre

Auch die Lehre ist bei Ruckdäschel praxisnah und zukunftsorientiert. In Vorlesungen und Seminaren vermittelt er nicht nur fundiertes Wissen über Polymerwerkstoffe, sondern integriert auch Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Beispielsweise behandelt er Themen wie Mikroplastik, Recycling und Nachhaltigkeitsbewertung. „Die Studierenden von heute sind die Innovationsgestalter von morgen“, sagt er. Darum legt er großen Wert darauf, dass seine Studierenden bereits während des Studiums in engem Kontakt zur Industrie stehen und an praxisrelevanten Projekten arbeiten können.

Nachhaltigkeit als Leitprinzip

Die Neue Materialien Bayreuth GmbH, deren Leitung Ruckdäschel 2022 übernommen hat, ist ein weiteres Schlüsselelement seiner Arbeit. Die außeruniversitäre Forschungseinrichtung konzentriert sich auf die Entwicklung nachhaltiger Materialien und Prozesse. Hier wird in engem Schulterschluss mit Unternehmen an Lösungen gearbeitet, die nicht nur technologisch, sondern auch ökologisch zukunftsfähig sind. Neben Kunststoffen stehen hier auch Metalle und Verbundwerkstoffe sowie die additive Fertigung im Fokus. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein Trend, sondern eine Notwendigkeit“, betont Ruckdäschel. „Und sie muss in jeden Schritt des Entwicklungsprozesses integriert werden.“

In Bayreuth entsteht so ein Innovationszentrum für Polymere, das nicht nur auf nationaler Ebene, sondern auch international Maßstäbe setzt. Holger Ruckdäschel treibt mit seiner Arbeit eine Forschung voran, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird: innovativ, digital und vor allem nachhaltig. Es sind Menschen wie er, die den Wandel in der Materialforschung aktiv gestalten und damit die Zukunft unserer Wirtschaft und Gesellschaft prägen.

Universität Bayreuth

Seit ihrer Eröffnung 1975 hat sich die Universität Bayreuth zu einer leistungsstarken Uni mit einem dichten Netz internationaler Partnerschaften und Forschungskooperationen entwickelt und beheimatet rund 12.500 Studierende. Die Universität bietet exzellente Bedingungen für Studium und Forschung, die auf einem einzigartigen grünen Campus gedeihen. Hier sind die Wege kurz und die sich bildenden Netzwerke umso dichter. Das zukunftsweisende Studien- und Forschungsangebot besticht durch seine interdisziplinäre Ausrichtung, individuelle Betreuung und hohe Leistungsstandards. Es reicht von den Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften über die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften bis hin zu den Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften.

Der Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe zählt mit seinen 35 Mitarbeitern zu den größten an der Universität Bayreuth. Der Schwerpunkt liegt auf der Forschung und Entwicklung polymerer Materialien sowie Verarbeitungsverfahren, insbesondere im Bereich Thermoplaste, Schaumstoffe und funktionelle sowie zirkuläre Duroplaste. Die Forschungsprojekte reichen von Grundlagenforschung, die durch die DFG gefördert wird, über öffentlich finanzierte, praxisnahe Kooperationsprojekte bis hin zu direkt von der Industrie finanzierten Vorhaben. Dabei kommen modernste technische Ausstattung und insbesondere digitale Technologien zum Einsatz, um effizient Innovationen voranzutreiben. Die Forschung fokussiert sich auf die drei zentralen Themen: Anwendungsorientierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

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„Innovationskunst beschreibt das Geschick, neue Ideen und Erfindungen für deren wirtschaftliche Umsetzung zu kreieren und so einzusetzen, dass sie am Markt und in der Gesellschaft erfolgreich sind“. Innovationskunst wird in der Europäischen Metropolregion Nürnberg schon vielfältig und mit langer Tradition gelebt: bei den in der Region ansässigen Weltmarken und den 150 mittelständischen Hidden Champions, in den Forschungseinrichtungen, im Medical Valley, an den Hochschulen oder bei internationalen Technologiemessen. 21 Hochschulen, rund 100.000 Studierende und knapp 50 F&E-Einrichtungen in der Metropolregion bilden die „innovative Basis“ mit der Besonderheit, dass die Hochschulen nicht nur in den Städten zu finden sind, sondern auch in ländlichen Räumen. Die Initiative Innovationskunst bündelt diese Stärken der Metropolregion unter einem Dach und macht den Ideenreichtum sowie die Innovationskraft der Region sichtbar.

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