Kommunen gemeinsam für leistungsfähige Bildung
22 Kommunen in der Metropolregion Nürnberg und Nordbayern haben sich zum Netzwerk für bessere Bildung zusammengeschlossen. Ihr Ziel: mit einem kommunalen Bildungsmanagement Angebote vor Ort strategisch und nachhaltig zu gestalten. Auf dem ersten Community-Tag des Netzwerks in Nürnberg, trafen sich rund 30 kommunale Bildungsmanager:innen. Insbesondere in der Inklusion, der Fachkräftesicherung und der Demokratiebildung wollen sie eng über Verwaltungsgrenzen hinaus zusammenarbeiten.
In 12 Foren kamen bei dem Netzwerktreffen am Montag viele Bildungsherausforderungen auf den Prüfstand. Die Breite des Angebots zeigt: Die Kommunen in der Metropolregion nehmen das Thema Bildung ernst. „Bildung ist der Erfolgsfaktor für eine starke Region schlechthin. Das gilt umso mehr in Zeiten des Wandels – Ganztagsbetreuung, Fachkräfte- und Demokratiesicherung sind dabei die aktuell drängendsten Themen“, sagt Dr. Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg. Die Regionale Entwicklungsagentur für kommunales Bildungsmanagement (REAB) Bayern Nord ist bei der Geschäftsstelle angesiedelt.
Demokratiebildung und Inklusion als Schlüssel
Demokratiebildung schafft ein Verständnis für politische Entscheidungsprozesse und demokratische Prinzipien wie Meinungsfreiheit und gegenseitem Respekt. Im Fokus standen Ansätze wie langfristige Strategien in der Kommune verankern oder die Gründung eines Demokratiefonds. Im Netzwerk Demokratiebildung in der Stadt Aschaffenburg wurde ein Leitbild zu Zielen und Grundsätzen formuliert. Im Landkreis Forchheim steht ein Sonderfonds für Projekte und Initiativen zur Demokratiebildung auf lokaler Ebene zur Verfügung. „Seit kurzem gibt es in unserem Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab eine Arbeitsgruppe Demokratiebildung. Mitgenommen habe ich die Anregung beispielsweise ein Leitbild zum Themenfeld Demokratiebildung oder Strategien für bestimmte Zielgruppen wie Jugendliche zu entwickeln. Das Thema Demokratiebildung bei Grundschüler:innen stärker zu verankern ist auch ein wichtiger Impuls bei den konzeptionellen Überlegungen für die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztag ab 2026“, sagt Karin Weinbeck, Bildungsmonitorerin aus dem Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab.
Bildungsangebote sollen allen zugänglich sein – unabhängig von ihren sozialen, körperlichen oder geistigen Einschränkungen. Auf dem Treffen wurden vielfältige praktische Erfahrungen aus Kommunen im Bereich Inklusion vorgestellt und diskutiert. In der Stadt Aschaffenburg findet am 15. November zum zweiten Mal eine Inklusive Berufswegemesse für junge Menschen mit Beeinträchtigungen mit über 30 Arbeitgebern und Beratungsstellen statt. Aus dem großen Erfolg 2023 folgte anschließend die Gründung eines engagierten Netzwerkes Inklusion. Im Einladungsfyler gibt es auch eine kompakte Übersicht zu den verschiedenen Angeboten in der Region, die eine Hilfestellung für Eltern und Lehrkräften bietet.
Zusammenarbeit soll Region voran bringen
Das Netzwerk beschloss für 2025 Arbeitsgemeinschaften in den Bereichen Inklusion und Fachkräftesicherung oder Demokratiebildung zu gründen. Durch enge Zusammenarbeit sollen in diesen Handlungsstrategien und Ansätze entwickelt werden, die die Region voran bringen. Bei der vierten regionale Bildungskonferenz für die Metropolregion Nürnberg und Nordbayern – die zentrale Fachveranstaltung für Bildung in der Region – wird im Sommer das Thema Bildung und Fachkräftesicherung auf der Agenda stehen.
Die Regionale Entwicklungsagentur für Kommunales Bildungsmanagement (REAB Bayern) begleitet und unterstützt aktiv die Aktivitäten in den Kommunen seit Februar 2024. Sie greift dabei auf Erfahrungen aus zehn Jahren Transferagentur Bayern zurück. Gefördert wird sie aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die REAB Bayern nutzt auch die Kompetenzen des bundesweiten Fachnetzwerks mit acht weiteren REABs und fünf thematisch ausgerichteten Fachstellen.
Aktuell unterstützt das zehnköpfige Team der REAB Bayern Nord nordbayerische Kommunen bei der Weiterentwicklung kommunaler Bildungslandschaften. Neu ist seit 2024 die Kombination von Angeboten der kommunenspezifischen Beratung und Prozessbegleitung mit Netzwerkaspekten, sowie eigene Auftritte auf Instagram und LinkedIn und eine neu gestaltete Website (Relaunch in Kürze auf www.reab-bayern.de).