Bundesweit einmalig: Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg feiert Jubiläum
Grund zum Feiern: Das Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg hat zur Jubiläumssitzung eingeladen. Das Forum existiert bereits seit 2010 und hat derzeit etwa 130 Mitglieder.
Am Donnerstag, 13. Juni, fand die 50. Jubiläumssitzung des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg statt. Das Forum existiert bereits seit 2010 und hat derzeit etwa 130 Mitglieder. Das sind Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und energiepolitischen Institutionen. Das Forum arbeitet in acht Initiativkreisen unter anderem zu den Themen Erneuerbaren Energien, Sektorkopplung oder Wohnen und Energie an der Realisierung einer dezentralen Energiewende und setzt den Klimapakt auf Ebene der Metropolregion um.
Große Kompetenz bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit
Die Geschäftsführerin des Forums ist Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg. In ihrer Begrüßung der etwa 70 Teilnehmenden beim Festakt betont sie: „Das Forum steht für die Kompetenz bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Es arbeitet seit vielen Jahren mit großem Erfolg. Dies belegen auch die Zahlen der aktuellen Treibhausgasbilanzierung. Sie zeigt, dass die Metropolregion ihre Emissionen seit 1990 um ein Drittel reduzieren konnte. Aber die Zahlen machen auch deutlich, dass die Anstrengungen beim Klimaschutz nochmal deutlich verstärkt werden müssen. Hierfür müssen Stadt und Land intensiv zusammenarbeiten.“
Die Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg, Dr. Christa Standecker betont in ihren Grußworten: „Pioniergeist, Fachwissen und Kooperationsbereitschaft. Das ist das Forum und so hat sich das Forum über all die Jahre präsentiert und seine Kompetenz bewiesen.“
Abgestimmter Weg in die Zukunft der erneuerbaren Energieversorgung
Im Interview hebt Dr. Peter Pluschke, Umweltreferent der Stadt Nürnberg a.D. und ehemaliges Gründungsmitglied des Forums hervor: „Ziel bei Gründung des Forums war der Wunsch, dass die Kommunen und Landkreise in der Metropolregion Nürnberg einen abgestimmten Weg in die Zukunft der erneuerbaren Energieversorgung gehen.“
Als fachlicher Sprecher des Forums erklärt Rainer Kleedörfer, Leiter Unternehmensentwicklung der N-ERGIE: „Die Metropolregion Nürnberg ist ein ‚Hotspot‘ der Energiewende. Wir sind hier fünf, sechs Jahre weiter als der deutsche Durchschnitt. Darauf sind wir stolz. Das bedingt natürlich auch, dass wir für die nächsten Schritte die Herausforderungen besser kennen und lösen müssen. Beispielsweise: Wie sieht ein optimierter Technologiemix aus Windenergie, Photovoltaik und Speichern aus? Wie gewährleisten wir Versorgungssicherheit? Und was tun wir, damit Energie bezahlbar bleibt?“
Vorteile der Stadt-Land-Kooperation und Verzahnung mit der Politik in der Metropolregion Nürnberg
Thomas Thumann, stellvertretender Bezirkstagspräsident der Oberpfalz sowie politischer Sprecher des Forums, hebt die politische Bedeutung des Forums sowie die gelungene Verzahnung zwischen Politik und den operativen Ebenen hervor: „Das Forum ist eng eingebettet in den Rat der Metropolregion Nürnberg und hat so die Möglichkeit, die Vorteile der Stadt-Land-Kooperation herauszuarbeiten und darzustellen. Dies ist notwendig, um die gemeinsamen Ziele auch zu erreichen.“
Alleinstellungsmerkmal in Deutschland: Klimapakt der Metropolregion Nürnberg
Ein Beleg für die erfolgreiche Arbeit des Forums ist der Klimapakt zur Verringerung der CO2-Emissionen. Die erste Fassung wurde bereits 2012 von der Ratsversammlung der Metropolregion beschlossen. Das ist bis heute ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland. Keine Metropolregion hat bisher einen vergleichbaren Beschluss gefasst. Im Rahmen der Jubiläumssitzung wurde die Fortschreibung des neuen Klimapaktes vorgestellt. Er soll in der Ratsversammlung am 19. Juli zum Beschluss eingebracht werden.
Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung realisiert sehr erfolgreiche und kreative Projekte in der Metropolregion Nürnberg
Darüber hinaus sind im Netzwerk des Forums seit 2010 sehr erfolgreiche und kreative Projekte und Initiativen entstanden. So zum Beispiel die CO2-Challenge der Klimaschutzmanagerinnen und –manager der Metropolregion, die jedes Jahr in der Fastenzeit niedrigschwellig und mit viel Freude zur CO2-Reduktion im Alltag einlädt. Die Challenge sorgt regelmäßig für überregionales Interesse und hat bereits viele Kommunen und gemeinnützige Organisationen für ähnliche Aktionen inspiriert. Erfolgsmodell ist auch die Faire Metropolregion. Im Initiativkreis sind 83 Fairtrade-Städte, Landkreise und Kommunen sowie Verbände, Kirchen, Schulen und Universitäten aus der Metropolregion aktiv. Im Projekt werden Kommunen zudem dabei unterstützt die nachhaltige und faire Beschaffung auszubauen. Jüngstes Projekt des Forums ist der gemeinnützige Verein „Unser Klimafonds“. Dieser soll Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung auf dem gesamten Gebiet der Metropolregion beschleunigen, indem er Spenden von Unternehmen und Privatpersonen sammelt und damit Klimaschutz-Projekte von Kommunen, kommunalen Zusammenschlüssen, Vereinen, privaten Initiativen oder auch Genossenschaften fördert.
Exkursion mit zwei eBussen zum zum Kraftwerkstandort der N-ERGIE in Sandreuth
Im Anschluss an die 50. Sitzung hatten die Teilnehmenden noch die Möglichkeit mit zwei eBussen den eBus-Ladeport der Nürnberger Verkehrsaktiengesellschaft (VAG) zu besichtigen. Danach ging es weiter zum Kraftwerkstandort der N-ERGIE in Sandreuth. Vor der Besichtigung der Kraftwerksanlagen stellte die N-ERGIE den Teilnehmenden ihre umfangreichen Aktivitäten im Bereich Klimaschutz vor.