„Wir bleiben Heimat für Kreative, egal welcher Nationalität“
Nach der Bundestagswahl hofft die Metropolregion Nürnberg auf eine zügige Regierungsbildung und auf ein Miteinander aller Menschen, um attraktiv für Fachkräfte aus der Welt zu bleiben.
„Wir erhoffen uns bald Klarheit über eine neue Bundesregierung, die Impulse für die regionalen Unternehmen setzt. Dazu gehört auch die Frage, wie wir attraktiv für interessierte Fachkräfte bleiben“, erklärt Peter Reiß, Ratsvorsitzender der Metropolregion und Oberbürgermeister der Stadt Schwabach (SPD). „Denn die heimischen Unternehmen sind auf engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, egal welcher Nationalität, angewiesen.“ Mit einer internationalen Kampagne wirbt die Metropolregion derzeit auch intensiv um türkische und spanische Fachkräfte – mit vollem Erfolg.
Metropolregion als Wunschort für Fachkräfte aus aller Welt
Seit Jahren gehört die Metropolregion mit Ober- und Mittelfranken, Teilen der Oberpfalz und Unterfrankens sowie dem Landkreis Sonneberg in Thüringen zu den Top-Wunschorten für Einwanderer. Viele internationale Fachkräfte und ihre Familien haben hier längst ihre Heimat gefunden, zuvorderst Türken, Rumänen und Ukrainer. Allein in Nürnberg leben rund 170 Nationen zusammen, in Erlangen sind es Menschen aus 145 Ländern.
Schließlich steht die Metropolregion bei Arbeitskräften aus dem Ausland hoch im Kurs. Einer Imageanalyse von 2023 zufolge gilt die Region als sympathisch, erfolgreich und bodenständig. Insbesondere punktet sie mit intakter Natur, gutem Essen und einer einzigartigen Mischung aus Stadt- und Landleben - ein Plus im Wettbewerb um Fachkräfte.
„Der Rechtsruck in Deutschland könnte jedoch interessierte Arbeitskräfte und ihre Familien davon abhalten, in unsere Region zu ziehen“, warnt Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst, Wirtschaftsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg. „Deshalb muss alles für den Erhalt einer demokratischen, vielfältigen und bunten Gesellschaft getan werden. Wir sind die ‚Heimat für Kreative‘ und freuen uns auf Menschen, die bei uns mit Innovationskraft und Kreativität ihre Träume verwirklichen wollen“, betont der Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Wirtschaft für die Europäische Metropolregion. „Das sollten wir gemeinsam zeigen!“, appelliert Peter Reiß.
Die Metropolregion mit ihren Städten, Landkreisen und ihrem großen Netz aus Unternehmen, Hochschulen, Verbänden und Organisationen bekennt sich seit ihrer Gründung vor 20 Jahren zu Vielfalt, Freiheit und einem Miteinander.
Schließlich suchen viele heimische Betriebe händeringend nach Personal. Engpässe gibt es laut der Bundesagentur für Arbeit unter anderem in den Pflege- und Gesundheitsberufen, im Handwerk, dem Berufskraftverkehr, der Kinderbetreuung und Sozialpädagogik sowie der Gastronomie. Bei den technischen Berufen fehlen vor allem in der IT und der Bauplanung Bewerber und Bewerberinnen.
„Obacht!-Kampagne" zur Fachkräftegewinnung
Aus gutem Grund wirbt die Metropolregion deshalb bereits seit 2016 mit der Imagekampagne „Platz für“ um qualifizierte Fachkräfte und zeigt darin unterschiedliche Lebenswege von Zugezogenen, Hiergebliebenen und Rückkehrern. Mit ihrer aktuellen Kampagne „Obacht! Diese bayerische Region könnte dich packen“, setzt sie nun erneut auf kreative Mittel. Die Kampagne spricht vor allem Berufserfahrene und -einsteiger außerhalb der Region an und soll auf die beruflichen und persönlichen Möglichkeiten in der Metropolregion Nürnberg aufmerksam machen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Binnen drei Monaten erreichte die Social Media Kampagne über 12,5 Millionen Menschen. Mit der augenzwinkernden Aktion wurden alle Erwartungen übertroffen. Die Kampagne soll im Frühling fortgesetzt werden. Die Maßnahmen zur Fachkräftebindung und -gewinnung werden vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie im Rahmen des Regionalmanagements Bayern gefördert. Weitere Informationen zur Kampagne: www.metropolregionnuernberg.de/obacht

Foto: Harald Sippel