Modellprojekt Ladeverbund Franken+ in Berlin vorgestellt
Metropolregion Nürnberg präsentiert stromanbieterübergreifendes Ladesäulennetz für Elektrofahrzeuge bei Fachveranstaltung zum Thema „Mobilität von morgen“
Wie gestalten wir die Mobilität der Zukunft? Und welche Herausforderungen bringen steigende Pendlerzahlen, begrenzte Flächen oder belastete Schienen- und Straßennetze in Ballungsräumen mit sich? Diesen Fragen gingen Vertreter aus Metropolregionen, Forschungseinrichtungen und Ministerien bei einer Fachveranstaltung des Initiativkreises der Europäischen Metropolregionen in Deutschland (IKM) und des Bundesinstituts für Bau, Stadt- und Raumforschung (BBSR) am Donnerstag, 22. Februar 2018, in Berlin nach. „Neue Lebensentwürfe und technologischer Wandel verändern die Mobilität in besonderem Maße“, sagt Andreas Starke, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Bamberg. „Um uns diesen Herausforderungen zu stellen, müssen wir Mobilität über den Maßstab von Kommunen hinaus, in größeren überregionalen Verflechtungsräumen, wie in Metropolregionen, denken.“
Unter dem Titel „Metropolregionen gestalten die Mobilität von morgen“ wurden Best-Practice Beispiele aus deutschen Metropolregionen herangezogen, so zum Beispiel der Ladeverbund Franken+ der Metropolregion Nürnberg. „Für den Erfolg von Elektromobilität ist der Ausbau einer flächendeckenden und nutzerfreundlichen Ladeinfrastruktur grundlegend“, betont Rainer Kleedörfer, fachlicher Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg und Prokurist beim Nürnberger Energieversorger N-ERGIE Aktiengesellschaft. „Der Ladeverbund Franken+ setzt genau hier an und bündelt die Angebote von rund 50 kommunalen und regionalen Energieversorgern. Das Gesamtsystem erhöht so den Aktionsradius der Elektrofahrzeuge und trägt zu mehr CO2-frei gefahrenen Kilometern in der Metropolregion bei.“
Der 2012 gegründete Ladeverbund umfasst mittlerweile knapp 200 öffentliche Ladesäulen in Nordbayern und in Teilen Baden-Württembergs. Damit gehört das Netzwerk zu den zehn Größten in Deutschland. Der Strom wird durch Erneuerbare Energien bereitgestellt. Für die Organisation des Verbunds ist die Solid GmbH zuständig. Der Koordinator des Ladeverbunds, Markus Rützel, stellte in Berlin das Verbundkonzept vor und betonte dabei: „Der Ladeverbund Franken+ greift das Henne-Ei-Problem der Elektromobilität auf - ohne Ladestationen keine Elektroautos und ohne Elektroautos keine Ladesäulen. In der Metropolregion Nürnberg hat man sich deshalb zu einem starken Verbund zusammengetan, um gemeinsam dem Endverbraucher ein attraktives Ladesäulennetz anbieten zu können.“ Dem Verbund gehören derzeit rund 50 Mitglieder aus der kommunalen und regionalen Energieversorgung an.
Das Ladeinfrastrukturnetz ist besonders attraktiv, da es über einheitliche Standards verfügt. Es ist so konzipiert, dass es sowohl für kleine Gemeindewerke, als auch für große regionale Energieversorger gleichermaßen gut einsetzbar ist. So ist es nicht erstaunlich, dass der Ver-bund stetig wächst und neue Ladestationen ans Netz gehen. Am Anfang stand die Idee von vier Energieversorgern aus der Metropolregion, sich in Sachen Elektromobilität zusammenzuschließen. Einer der Mitinitiatoren des Verbundprojektes war die N-ERGIE Aktiengesellschaft, die als stark in Nordbayern vertretener Energieversorger ein Zeichen für Elektromobilität in der Region setzen wollte. So entstand der Impuls zu einem partnerschaftlichen Stadt-Land-Verbund, der flächendeckendes Fahren mit Elektroautos ermöglichen soll.
Der Zugang zu den Ladesäulen des Ladeverbunds Franken+ erfolgt per SMS. Kunden von Stromanbietern des Ladeverbunds können nach einmaliger Registrierung von einem ermäßigten Tarif beim Laden mit SMS-Zugang im gesamten Gebiet der Metropolregion profitieren. Zusätzlich können an den Ladesäulen auch die Apps und RFID-Medien kooperierender Fahrstromanbieter genutzt werden. Auskunft über die Standorte der Ladesäulen gibt der Ladesäulenfinder auf www.ladeverbund-frankenplus.de. Weitere Informationen zum Ladeverbund Franken+ finden Sie unter www.solid.de/ladeverbund-franken.
Verkehrspolitische Perspektiven und innovative Lösungen sind auch Thema beim Mobilitätskongress der Metropolregion Nürnberg. Am 26. April 2018 kommen Wirtschaftsvertreter und Kommunen zusammen, um gemeinsam die Mobilitätswende zu gestalten und Fragen der Mobilität von morgen zu diskutieren. Veranstaltet wird der Kongress unter Federführung des Forums Verkehr und Planung der Metropolregion Nürnberg gemeinsam mit der Kompetenzinitiative Center for Transportation and Logistics Neuer Adler (CNA e.V.). Weitere Informationen finden Sie unter www.mobilitätskongress.de. Auch die Anmeldung ist bereits online möglich.