Metropolregion Nürnberg und Sudetendeutscher Tag als Brückenbauer: Begleitprogramm zur Landesausstellung macht das Erbe Kaiser Karl IV. lebendig
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz von Metropolregion Nürnberg, dem Haus der Bayerischen Geschichte und der Sudetendeutschen Volksgruppe wurden am Freitag, 13. Mai 2016 das Begleitprogramm zur Bayerisch-Tschechischen Landesausstellung 2016/17 sowie das Programm des Sudentendeutschen Tages (13.-15. Mai 2016) vorgestellt.
Mit einer gemeinsamen Landesausstellung würdigen der Freistaat Bayern und die Tschechische Republik das Erbe Kaiser Karls IV. als bedeutenden Europäer seiner Zeit. Die Ausstellung wird am 700. Kaisergeburtstag (14. Mai 2016) in der Prager Wallenstein-Reithalle eröffnet und wird am 20. Oktober 2016 im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg fortgesetzt. Beim umfangreichen Begleitprogramm entlang der Goldenen Straße zwischen Nürnberg und Prag laden während des gesamten Ausstellungs-Zeitraums allein auf bayerischer Seite über 300 Veranstaltungen ein, sich auf Spurensuche zu begeben.
Armin Kroder, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Landrat des Landkreises Nürnberger Land, erklärte, die Metropolregion Nürnberg werde die Landesausstellung als Start-Impuls für eine verstärkte grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit dem Bezirk Karlsbad nutzen. „Deshalb ist uns dieses Begleitprogramm so wichtig. Die Bürger begeben sich auf historische Spurensuche – und die überwältigende Resonanz mit über 300 Veranstaltungen zeigt, wie groß das Bedürfnis auf bayerischer wie tschechischer Seite ist, mehr über die gemeinsame Geschichte zu erfahren.“
Als Ausflugstipp empfiehlt er die Ausstellung im Bürgerzentrum Pegnitz (ab 11. Juli). Auch dort hat Karl IV. Spuren hinterlassen: 1355 erhob er den Markt Pegnitz zur Stadt – und auf dem Schlossberg ließ er die Burg Böheimstein errichten.
Bernd Posselt, Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe, bekräftigt die Entschlossenheit der Sudetendeutschen, eine "Goldene Straße der Versöhnung und des guten Willens über den ehemaligen Eisernen Vorhang hinweg zu bauen. Die zentrale Botschaft des Pfingsttreffens sei, dass sich die Sudetendeutschen - bis zur Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg eines der beiden Völker der Böhmischen Länder und heute der Vierte Stamm Bayerns - in der Tradition Karls IV. als Bindeglied zwischen dem Freistaat und der Tschechischen Republik verstünden. In diesem Sinne unterstütze die Landsmannschaft auch die "vorbildliche Zusammenarbeit der Metropolregion Nürnberg mit ihren tschechischen Partnern." Der Sudetendeutsche Tag an diesem Pfingstwochenende in Nürnberg zeichnet sich dadurch aus, dass mit Kulturminister Daniel Herman erstmalig ein offizieller Vertreter der Tschechischen Regierung bei der Hauptkundgebung in der Frankenhalle gemeinsam mit Ministerpräsident Horst Seehofer und Bernd Posselt das Wort ergreifen wird.
Ausstellungsmacher Dr. Wolfgang Jahn vom Haus der Bayerischen Geschichte zeigte sich begeistert über die Resonanz der Kommunen und Institutionen, die das über 60 Seiten starke Programmheft sichtbar macht: „So eine Landesausstellung hat es noch nicht gegeben – das Begleitprogramm macht an zahlreichen Orten Geschichte erlebbar. Das ist ‚Geschichte für alle‘ und bietet ohne großes Budget die Möglichkeit sich an eine gute gemeinsame Geschichte von Tschechen und Bayern zu erinnern.“ Als eines seiner persönlichen Programm-Highlights nannte Jahn die Ausstellung „Burgen und Bauten Kaiser Karl IV.“ im aufwändig restaurierten Wappensaal der Laufer Kaiserburg (Wenzelschloss).
Begegnungen seien der Schlüssel zu einer guten Nachbarschaft, bekräftigte der Ehren-Aufsichtsratsvorsitzende der NÜRNBERGER Versicherungsgruppe und Tschechische Honorarkonsul Hans-Peter Schmidt. „Die Metropolregion Nürnberg will hier als Brückenbauer wirken. Uns ist daran gelegen, dass über die Landesausstellung hinaus etwas Nachhaltiges zwischen Tschechen und Bayern entsteht.“ Er würdigte als Programm-Highlight das „Historische Marktspectaculum“ im oberpfälzischen Bärnau. Am 18. Juni verwandelt sich dort die Altstadt in ein mittelalterliches Festzelt – mit Musikgruppen aus Tschechien, Ungarn und Deutschland. Ein zweisprachiges Straßentheater zeigt Szenen aus dem Leben Kaiser Karls IV.
Starke Bezüge zu Karl IV. hat auf tschechischer Seite auch die Stadt Eger / Cheb, wie Michal Pospíšil, Referent für internationale Beziehungen vorstellte. Er lobte die guten Fortschritte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit: „Die Metropolregion Nürnberg ist eine gute Plattform dafür. Der gemeinsame Auftritt auf der Nürnberger Freizeitmesse war ein gelungener Auftakt, und wir sind dabei, gemeinsam weitere Aktivitäten vorzubereiten.“
Die Begleitprogrammbroschüre ist in Nürnberg und in der Metropolregion bei den beteiligten Kommunen an den gängigen Ausgabestellen wie Tourist-Infos, Rathäusern und Kulturläden erhältlich.
Ansprechpartner:
Europäische Metropolregion Nürnberg
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