Kulturhauptstadtbewerbung Nürnbergs: Fokus Metropolregion
Die Einbindung der Region ist ein zentrales Wesensmerkmal der Nürnberger Bewerbung um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“. Die Stadt setzte von Beginn an auf die Kooperation mit der gesamten Europäischen Metropolregion Nürnberg und begreift den Prozess als große Chance für die rund 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Im Fall der Titelvergabe an Nürnberg im Oktober 2020 wird die gesamte Region für die nächsten Jahre im Fokus der internationalen Kulturöffentlichkeit stehen.
Hoher Mehrwert für die Region
Kommunen aus der Metropolregion profitieren in mehrfacher Hinsicht von der Teilnahme am größten und prestigeträchtigsten Kulturprojekt Europas. Sie erhalten internationale Medienöffentlichkeit, profitieren von einem Zuwachs des Kulturtourismus und von der nachhaltigen Internationalisierung und Entwicklung ihres Kultursektors.
„In der Europäischen Kulturhauptstadt Mons sind 2015 für jeden regional investierten Euro 5,50 Euro in die Wirtschaft zurückgeflossen. Das zeigt das große ökonomische Potential der Kulturhauptstadtbewerbung und die Chance für die Metropolregion Nürnberg als Kulturraum zusammenzuwachsen“, sagt Andreas Starke, Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg und Oberbürgermeister der Stadt Bamberg.
Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König ergänzt: „Die Einbindung der Metropolregion ist mir ein Herzensanliegen. Nürnberg ist zwar die größte Stadt der Region – aber wir brauchen unsere Nachbarn. Gemeinsam können wir das Projekt voranbringen, den Kulturraum stärken und dann gemeinsam profitieren.“
Teilnahme noch möglich
Bis 31. Juli 2020 sind die Gebietskörperschaften (Stadt, kreisfreie Stadt oder Landkreis) der Metropolregion aufgerufen, ihre Teilnahme am Projekt N2025 durch die Abgabe einer zweiten Absichtserklärung zu bekräftigen. Sie drückt das Interesse aus, sich im Fall des Titelzuschlags am Kulturhauptstadt-Programm zu beteiligen. Zugleich gibt sie das finanzielle Volumen der vor Ort stattfindenden Kunst- und Kulturprojekte an.
Die Beteiligung basiert auf einer „Kick-Back“-Garantie: Jeder von der jeweiligen Stadt oder dem Landkreis eingesetzte Euro fließt in die jeweilige Gebietskörperschaft und wird für Kulturhauptstadt-Projekte vor Ort eingesetzt. Zusätzlich profitieren die Beteiligten von der internationalen Kommunikation und dem weltweiten Marketing des Programms seitens der Kulturhauptstadt-Organisation.
Sechs Arbeitsgruppen arbeiteten zu Themen, die für die Region als besonders bedeutsam identifiziert wurden. Sie entwickelten regionale Formate und Projektideen, die im Rahmen der 2. Regionalkonferenz am 23. Juli erstmals vorgestellt werden und in das Bewerbungsbuch einfließen sollen. Die Gruppen im Einzelnen:
- Handwerk, Industriekultur und Zukunft der Arbeit
- Spiel(en)
- Menschlichkeit, Menschenrechte und Erinnerungskultur
- Teilhabe und Diversität
- Kulturtourismus
- Kulturerbe und Digitalisierung
„In der ersten Bewerbungsrunde haben 40 Städte und Landkreise aus der Metropolregion ihre Teilnahme am Projekt Kulturhauptstadt in Form von Absichtserklärungen zugesichert – die Einbindung einer so diversen Region ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Bewerbung“, sagt Prof. Dr. Hans-Joachim Wagner, Leiter des Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt Europas 2025 der Stadt Nürnberg.
Stadt Schwabach: Die Kulturbrauerei
Die Stadt Schwabach möchte sich anlässlich der Kulturhauptstadtbewerbung intensiv dem Thema kulturelle Stadtentwicklung widmen und einen wichtigen Meilenstein bis 2025 realisieren: Die Kulturbrauerei. Ein kreatives Zentrum mit Ateliers, Veranstaltungsräumen, Begegnungsstätten und kleinem Handwerk entsteht - außerdem soll dort zumindest zeitweise wieder Bier gebraut werden. Das Areal der "Kulturbrauerei" soll durch Partizipation und Teilhabe die Stadt noch lebenswerter machen. „Getreu dem Nürnberger Motto „Past Forward“ bietet das Projekt der Kulturbrauerei Schwabach eine einmalige Chance, die über Jahrhunderte hinweg wichtige Funktion als Bierbrauerstadt nicht nur in die Gegenwart zu(rück zu) holen, sondern für die Zukunft ein Zentrum zu entwickeln, das Kreativen, aber auch der ganzen Stadtgesellschaft zugutekommt“, sagt Sandra Hoffmann-Rivero, Leiterin des Kulturamts in Schwabach.
Stadt Fürth: Die Alte Feuerwehrwache
Wie können wir Stadtentwicklung neu denken? Wie können wir der zunehmenden Gentrifizierung begegnen? Kreative Räume in den Innenstädten sind selten geworden. Fürth setzt daher bewusst ein Zeichen, alte Gebäude nur behutsam in den wesentlichen Teilen zu sanieren und sie der Kultur- und Kreativszene zur Verfügung zu stellen. Die Alte Feuerwache in Fürth soll dafür zu einem Zukunfts- und Kreativzentrum in der Innenstadt umgebaut werden. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt die Stadt neue Nutzungskonzepte: offen, nachhaltig, ökologisch und an den gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft orientiert, soll dadurch moderne Stadtentwicklung geschehen. „Die Bewerbung Nürnbergs zur Kulturhauptstadt mit der ganzen Metropolregion bietet eine große Chance, dieses Vorhaben bis 2025 umzusetzen“, sagt Gerti Köhn, Leiterin des Kulturamts in Fürth.