Der neue Klimapakt der Metropolregion Nürnberg
"Platz für Energiebündel" - Das Forum für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung stellt sein neues Kampagnen-Motiv vor
Der vor fünf Jahren beschlossene Klimapakt der Metropolregion Nürnberg wurde aktualisiert und wird der Ratsversammlung am 28. Juli 2017 zur Beschlussfassung vorgelegt. Grund für die Aktualisierung waren zum einen neue gesetzliche Rahmenbedingungen wie das Pariser Klimaprotokoll vom Herbst 2015 und zum andern das Bestreben der Metropolregion Nürnberg, eine Modellregion für eine dezentrale Energiewende in Deutschland zu sein. Bei einem Pressegespräch stellte Dr. Peter Pluschke, Geschäftsführer des Forums für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung, jetzt die Eckpunkte des „neuen“ Klimapakts vor. Gleichzeitig präsentierte er unter dem Motto „Platz für Energiebündel“ das neue Motiv des Forums für die Mitmachkampagne „Platz für“ der Metropolregion Nürnberg.
Folgende Punkte wurden neu in den Klimapakt aufgenommen:
- Reduzierung der CO2-Emissionen für die gesamte Metropolregion Nürnberg bis 2050 um 80-95%. Dies entspricht dem Pariser Klimaprotokoll vom September 2015
- Eine neue Prognose der Energieverbrauchswerte kommt zu folgenden Ergebnissen:
· Der Endenergiebedarf der EMN wird sich bis 2050 um ca. 22 % verringern
· Der Anteil der regenerativen Energien wird sich bis 2050 beständig erhöhen
· Die CO2-Emissionen der Metropolregion Nürnberg können bis 2050 um maximal 58 % verringert werden
· Somit bleibt eine Lücke zwischen Ziel und Möglichkeiten der CO2-Reduzierung von ca. 30 Prozentpunkten. Darüber muss nach dem Beschluss der Ratsversammlung weiter verhandelt werden.
- Die strategischen Maßnahmen zur Umsetzung des Klimapakts sollen in fünf Bereichen erfolgen:
· Entwicklung intelligenter Netzstrukturen und Netzsteuerung (Ganzheitliche Systemintelligenz) und Vernetzung der Sektoren Strom, Wärme und Verkehr
· Gestaltung des Wärmemarktes
· Klimafreundliche, stadtverträgliche und nachhaltige Mobilität
· Klimafreundliche Landwirtschaft
· Ausbau und Stabilisierung der Erneuerbaren Energien in Stadt und Land
Bessere gesetzliche Rahmenbedingungen
Dr. Peter Pluschke, Geschäftsführer des Forums für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg: „Wir wollen eine Modellregion für eine zukunftsfähige und dezentrale Energieversorgung in Deutschland sein und ziehen dabei alle an einem Strang. Zur Umsetzung unseres Klimapakts erwarten wir vom Bundesgesetzgeber jedoch bessere Rahmenbedingungen, insbesondere für die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung und der Biomasse, die in unserer Region eine herausragende Rolle spielt.“
Europäischer Big Player
Christian Gunsenheimer, stellvertretender Landrat des Landkreises Coburg: „Der Klimapakt der Metropolregion Nürnberg hat für uns im Landkreis Coburg einen echten Mehrwert. Denn er hält nicht nur Ziele fest, die durchaus ambitioniert sind. Der Pakt beschreibt auch Wege zu diesen Zielen. Sie sind präzise genug, dass jeder Partner direkt seinen individuell passenden Weg erkennen kann. Sie sind aber auch weit genug gefasst, dass der Klimapakt den individuellen Unterschieden der Partner innerhalb der Metropolregion gerecht wird. Ein Hauptargument der Kommunalpolitik für die "Lethargie" in den Klimaschutzbemühungen der letzten Jahre war: ‚Was können ein paar Akteure vor Ort schon machen?!‘ Die starke kommunale Gemeinschaft unter dem Dach der Metropolregion macht aus den "wenigen Akteuren" einen "Europäischen Big Player"! Motivation genug auch für uns im Coburger Land; den Horizont zu weiten und sich auf den gemeinsamen Weg zu machen.“
"Platz für Energiebündel"
Eine Schlüsselrolle zur Erreichung der Klimaziele in der Metropolregion Nürnberg kommt dem „Initiativkreis der KlimaschutzmanagerInnen“ zu, den das Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung gegründet hat. Eine von ihnen ist Lisa Güntner, die als Klimaschutzmanagerin des Landkreises Coburg Kompetenzen im Bereich Klimaschutz bündelt und Projekte für die Energiewende voranbringt. Ihre Geschichte erzählt das Forum unter dem Motto „Platz für Energiebündel“ jetzt in der Mitmachkampagne „Platz für“ der Metropolregion Nürnberg.
„Wir wollen als Referenz-Region die Klimaziele zehn Jahre früher erreichen“ sagt die 29-jährige Geoökologin. Dazu könne die Metropolregion Nürnberg ihre technologischen Stärken in Sachen Energie-Effizienz und erneuerbare Energien in die Waagschale werfen. Darüber hinaus brauche es aber vor allem den Willen zum geschlossenen Handeln. „Hier in der Metropolregion Nürnberg arbeiten tatsächlich alle bewusst zusammen und teilen ihr Wissen miteinander.“ Möglich wird die fruchtbare Arbeit im Forum auch dank des Engagements der Volksbanken und Raiffeisenbanken, die die Projekte im Zusammenhang mit dem Klimapakt mit jährlich 50.000 Euro unterstützen.
Reichweite von rund 20 Milionen Kontakten
Ein tolles Bespiel fürs engagierte Mitmachen in der Metropolregion sieht Geschäftsführerin Dr. Christa Standecker auch in der Kampagne „Platz für“. „Wir freuen uns mit ,Platz für Energiebündel‘ bereits über das neunte Cobranding-Motiv, bei dem Unternehmen, Kommunen oder andere Einrichtungen ihre Geschichte mit der Metropolregion erzählen.“ Die Kampagne habe inzwischen eine Reichweite von rund 20 Millionen Kontakten erzielt – u. a. durch Plakat-Aktionen in 30 Städten der Metropolregion, Beiträge in Sozialen Medien sowie Artikel und TV-Berichte in den regionalen Medien. „Für Ende Juli und für Oktober sind weitere Plakat-Aktionen über die gesamte Metropolregion in Vorbereitung“, so Standecker, „und in Bamberg, Erlangen und Nürnberg sind die Kampagnen-Motive im Fahrgast-TV des Öffentlichen Nahverkehrs zu sehen.“
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Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung
Dr. Peter Pluschke
Umweltreferat der Stadt Nürnberg
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