Philipp Schiepek
Gitarren-Virtuose mit eigenem Klang
Schwebende Klänge, scheinbar leicht, virtuos und doch klar mit eigenen Klangfarben: „Man mag beim Hören auf einer Wiese liegend in den Himmel schauen und das Vorbeiziehen der Wolken verfolgen, während man den Klängen seiner Gitarre lauscht […] Balsam für die Seele, ein rezeptfreies Mittel gegen Stress und Hektik im Alltag, das inspiriert und einfach glücklich macht“, schrieb die Jazz-Zeitung über das letzte Album des Gitarristen Philipp Schiepek. Und in der Tat, beim Hören wird man hineingezogen in die besondere Klangwelt des Gitarren-Virtuosen. Man kann sich nicht entziehen, wenn Schiepek spielt, wenn die Töne fliegen, den Raum erobern und ihre ganz besondere Atmosphäre entfalten. Einzuordnen ist die Musik nicht, ist weder Jazz noch Klassik oder Weltmusik. Schiepeks Kompositionen liegen irgendwo dazwischen, bilden einen ganz individuellen und eigenen Klangraum, eine eigene Welt: „Er hat seinen eigenen, immer schönen und spannenden Ton gefunden“, so beschreibt es die Süddeutsche Zeitung.
Philipp Schiepek, Jahrgang 1994, ist im fränkischen Dinkelsbühl aufgewachsen, er war als Künstler in der Welt unterwegs, inzwischen lebt er wieder in seiner Heimatstadt. Studiert hat er an den Musikhochschulen Würzburg und München sowohl Klassische Gitarre als auch Jazzgitarre. Über 100 Konzerte spielt er im Jahr in insgesamt acht Projekten mit ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern, darunter die Weltmusik-Formation Quadro Nuevo, mit der er derzeit mit dem Programm „Happy Deluxe“ auf den Bühnen der Republik steht. Mit seinen Ensembles trat er u.a. auf dem Jazzfest Berlin, den Jazztagen Leipzig, den Bachfesttagen in Köthen, der Berliner Philharmonie, im Prinzregententheater München, den Leverkusener Jazztagen oder beim Europe Sound Festival in Ankara. Philipp Schiepeks Konzerte werden im Deutschlandfunk, dem Bayerischen Rundfunk, oder dem RBB, WDR und NDR ausgestrahlt. Ein 60-minütiges Live-Konzert, das im Rahmen des Jazzfests Berlin aufgezeichnet wurde, konnte zuletzt auf ARTE CONCERT gestreamt werden.
Schiepeks Debüt-Album als Bandleader und Komponist mit dem Titel „Golem Dance“ und dem New Yorker Starsaxophonisten Seamus Blake erschien im Februar 2019. Er wurde mit dem Stipendium für Musik der Landeshauptstadt München ausgezeichnet und erhielt 2020 den „BMW Welt Young Artist Jazz Award“. Zudem hat Schiepek den ersten Preis beim Wettbewerb der Internationalen Jazzwoche Burghausen mit dem Nils Kugelmann Trio gewonnen. 2021 veröffentlichten Philipp Schiepek und der Pianist Walter Lang das Duo Album „Cathedral”. Ebenfalls 2021 ist „Meadows and Mirrors“, sein zweites Album erschienen – „Wiesen und Spiegel“, harmonisch ruhige Stücke, die vielleicht beim Wandeln durch die Natur seiner Heimatstadt und beim Blick ins eigene Innere entstanden sind? Im Jahr 2022 war Philipp Schiepek mit dem Programm „Saitenglück – Bach und von Bach inspiriert“ als Solokünstler unterwegs. Im Februar 2024 erschien sein wunderbares neues Album „Versuch zu Träumen“ mit Henning Sieverts am Bass und Bastian Jütte am Schlagzeug. Das Album ist im Plattenlabel Wooden Waggon Records seiner Schwester Rebecca Schiepek veröffentlich worden. Das Träumen wird leicht beim Hören von Philipp Schiepeks Musik – wenn der Musiker seine neue CD auch „Versuch“ genannt hat. Den Zuhörerinnen und Zuhörer dieser eindringlichen Stücke wird das „mit den Gedanken spazieren gehen“ gelingen.
Im Januar 2025 ist er zum Künstler des Monats der Europäischen Metropolregion Nürnberg ausgezeichnet worden. Am 18. Januar 2025 steht er in Feuchtwangen gemeinsam mit Quadro Nuevo und der Schauspielerin Birgit Minichmayr auf der Bühne: In der Reihe Kreuzgangspiele extra widmet sich ein Abend den Sonetten des großen William Shakespeare, die auch durch das Spiel Philipp Schiepeks nach 400 Jahren seit ihrer Entstehung neuen Zauber entfalten.
Mehr Informationen über Philipp Schiepek gibt es auf
https://www.philippschiepek.de/
Text:
Dr. Maria Wüstenhagen
Leiterin des Kutluramtes der Stadt Feuchtwangen
Marktplatz 2
91555 Feuchtwangen