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Nadine Elda Rosani

Holz ist ihr Werkstoff

Nadine Elda Rosani ist figurative Bildhauerin und designt nutzbare nachhaltige Objekte. Holz steht dabei im Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Seit sie denken kann, war sie von diesem Material fasziniert und besaß schon als Kind eine kleine Werkbank, an der sie sich am Holz übte. Geboren 1975 in Brilon/ Sauerland verbrachte sie einen Teil Ihrer Kindheit in Tunesien und Gambia. Danach kehrte sie mit ihren Eltern wieder nach Deutschland zurück, wo sie in Altötting lebte und dort eine Schreinerlehre machte und unmittelbar im Anschluss in München eine Ausbildung zur Holzbildhauerin absolvierte. Ausgestattet mit zwei Gesellenbriefen bedient Rosani eben beide Bereiche der Holzgestaltung und schafft seitdem unter anderem mit Witz und Charme kritisch-ironische Figurationen, in denen sie vor dem Hintergrund ihrer  Erfahrungen und Eindrücke in Afrika und Deutschland mit wachem Auge das Verhalten der Gesellschaft in der Gegenwart studiert. Zum Beispiel zeigt sie in den zwei kleinformatigen Serien "nerd heads" und "Terranauten" auf aberwitzige Weise, wie Mensch tickt und welche Schwerpunkte er setzt: Ein Benzinkanister anstelle des Kopfes oder auch die Fiktion in Astronautenhelmen die Klimakrise überstehen zu können. Eine weitere Werkserie widmet sie hingegen der Körperlichkeit älterer Frauen. Dort weißt die Bildhauerin ernst wie sensibel in ihren stehenden Aktfiguren und gestikulierenden Büsten auf die Vergänglichkeit des Lebens hin. Deren Bearbeitungsspuren, Fehlstellen, Risse und Äste erzählen vermeintlich vom Schicksal der Dargestellten. Manche Arbeiten fasst Rosani partiell, wachst sie oder behandelt sie mit Stahlwolle, um einen noch stärkeren Ausdruck zu erzielen. Dabei schafft sie sehenswerte Werke von intensiver skulpturaler Auffassung.

Seit einigen Jahren belebt sie zusammen mit ihrer Partnerin, der Grafikerin und Konzeptschmiedin Vanessa Cognard den "Projekt Kulturhof" in Aberzhausen bei Heideck, einem umgestalteten alten Hof im Landkreis Roth. Dort vereint sich das tägliche Leben mit der kreativen Arbeit im Scheunenatelier. Das ist mutig, denn fernab kultureller Zentren tätig zu sein, bedeutet, sie muss sich permanent um die Sichtbarkeit des eignen Werks kümmern und sich mit viel Tatendrang, Akquise und Netzwerken selbst managen. Dies vermag Rosani indes hervorragend zu tun und präsentierte ihre Arbeiten seit Abschluss ihrer Ausbildung als Holzbildhauerin quasi quer durch Deutschland und beteiligte sich an internationalen Bildhauer-Symposien. Sie errang etliche Auszeichnungen, zuletzt 2021 einen der Kunstpreise der Nürnberger Nachrichten mit dem Werk "Drei Zustände der Glückseligkeit". Und da von Kunst als bildnerischer Nahrung nicht allzu leicht zu leben ist, gleicht sie mit ihrem zweiten Standbein als Designerin von Möbeln und Gefäßen ein Stück weit aus. 

Nadine Rosanis Vielseitigkeit, Stringenz und Qualität im künstlerischen wie im angewandten Bereich
bewog die Jury nun, sie als Künstlerin der Metropolregion zu ehren.


Barbara Leicht
Leiterin des Kulturamtes der Stadt Neumarkt i. d. OPf.


www.nadinerosani.com

Skulptur Weiße Frau; Fotografin: Vanessa Cognard

Der Pokeman; Fotografin: Vanessa Cognard

Fotografin: Vanessa Cognard

Fotografin: Vanessa Cognard

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