Hilde Pohl
Die Musikerin, Improvisationskünstlerin und Pianistin Hilde Pohl ist Künstlerin der Metropolregion
Die Jury des Forum Kultur in der Europäischen Metropolregion Nürnberg kürt im Juli 2024 die Pianistin Hilde Pohl als Künstlerin der Metropolregion.
Mit der gebürtigen Stuttgarterin Hildegard Pohl ehrt die Metropolregion ein echtes Crossover-Talent. Klassik oder Jazz, Solo oder Band, komponiert oder improvisiert – das ist bei Hilde Pohl gerade nicht die Frage. Stattdessen macht sie seit Jahrzehnten dem Publikum ein E für ein U vor, interagiert mit ihren Bandkollegen und dem Publikum auf Augenhöhe, swingt und klingt, als gäbe es kein Morgen und ist weit über Franken hinaus bekannt für ihre spontanen Potpourri-Improvisationen, zu denen sie das Publikum regelmäßig herausfordert.
Bevor sich das Piano als ihre Passion herausstellte, erprobte die junge Hilde ganz klassisch die Blockflöte, aber auch Geige und Kirchenorgel waren nicht sicher vor ihr. Nach dem Abitur verschlug es die Multiinstrumentalistin zum klassischen Klavierstudium an das Nürnberger Meistersinger-Konservatorium, wo sich die Liebe zum Jazz und zur improvisierten Musik zunächst heimlich, dann unheimlich entfaltete. Unzählige Projekte und Konzerte später ist Nürnberg zur privaten und beruflichen Heimat geworden und im Jahr 2019 wurde sie mit dem Wolframs-Eschenbach-Preis vom Bezirk Mittelfranken für ihr ebenso erfolgreiches wie langjähriges Wirken geehrt.
Heute schon geswingt? Gelegenheiten, die vielseitige Hilde Pohl in der Region zu sehen und zu hören gibt es mannigfaltige, die nächsten sind am 4. August 2024 in der Katharinenruine open air bei der Stummfilmnacht (zusammen mit Yogo Pausch) am 23. und 24. September 2024 mit dem Hildegard-Pohl-Trio und dem Programm „Red Roses for a Swing Lady“, einer Hommage an Paul Kuhn, im Literaturhaus oder am Sonntag, den 29. September 2024 mit der Vorstellung ihrer neuen Trio-CD „Rokoko Swingt Pink“ auf Burg Rabenstein. Am 18. Oktober kann man im Bürgersaal in Schwabach das Mutter-Tochter-Gespann Pohl&Pohl mit dem Programm „Vive la France!“ erleben.
Swing, swing, swing, swing, everybody start to swing…
Die Nürnberger Swing-Queen produziert in regelmäßigen Abständen mit ihrem seit über 20 Jahren bestehenden Hildegard-Pohl-Trio – das sind neben ihr Schlagzeuger Yogo Pausch sowie Bassist Norbert Meyer-Venus – Hörgenuss auch auf CD. Dabei knöpft sich die Trio-Chefin nacheinander die Größen der Musikgeschichte vor: Auf „Swing it, Mr. Bach“ folgte „Swing it, Mr. Tschaikowsky“ sowie „Swing van Beethoven“, außerdem „Swing, Christmas, Swing“ und das neueste Opus „Rokoko Swingt Pink“. Aber auch Solo (als „Wilde Hilde“), in diversen Konzert- und CD-Projekten im Duo mit Ehemann Yogo Pausch oder seit einigen Jahren mit Tochter Victoria als „Pohl&Pohl“ macht Hilde Pohl stets Furore. Ob als Stummfilmpianistin oder als Musizierpartnerin von Sängerin Rebecca Martin, Hilde Pohl legt sich auf keinen Stil fest. Hier und da blitzt in den Live-Programmen die klassische Prägung und Ausbildung durch, doch schnell wird deutlich, dass ihr Markenzeichen die Verbindung der Stile und die Freude an der Verfremdung und spontanen Neukomposition sind. Dieses Erfolgsrezept bringt stets den Saal zum Kochen, beinhalten die Programme doch nicht selten kabarettistische Einlagen oder enden mit Improvisationen zu spontan abgefragten Publikumswünschen.
Engagement für große und kleine Musikbegeisterte
Beseelt von der Idee, die eigene Freude an der Kraft der Musik weiterzugeben, engagiert sich Hildegard Pohl auch als Klavierpädagogin und Musikvermittlerin. Am musischen Labenwolf-Gymnasium sind bereits Generationen von Klavierschülerinnen und -schülern durch ihre erfahrenen Hände gegangen. Mit Enthusiasmus bringt sie in Kinderprogrammen Klassik auf unterhaltsame Art näher und auch die Veit-Stoß-Realschule profitiert immer wieder von ihren Projekten. Dabei steckt sie mit ihrer eigenen Begeisterung für Musik Jung und Alt umgehend an und engagiert sich darüber hinaus für zahlreiche (Bildungs-)Projekte in Form von Familien- und Benefizkonzerten.
Kontakt und Informationen:
Text: Prof. Dr. Renate Reitinger, Hochschule für Musik Nürnberg