Gerhard Rießbeck
Gerhard Rießbeck, bildender Künstler ist „Künstler des Monats“ der Metropolregion Nürnberg
Die Jury des Forums Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg kürt mit dieser Wahleinen bildenden Künstler, der in der Metropolregion Nürnberg lebt und arbeitet, und mitseinen Arbeiten überregionale Anerkennung und Aufmerksamkeit erzielt. Auch wennGerhard Rießbeck (Jg. 1964 , Bad Windsheim) das Reisen in exotisch anmutende Gegenden unseres Planeten wie magnetisch anzieht, ist sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt immer wieder sein Zuhause in Bad Windsheim. In seinem dortigen Atelier entstanden Hunderte von Arbeiten, die vonReiseeindrücken und Naturerlebnissen ferner Territorien bestimmt sind. Seine Reisezielelagen und liegen fern von den touristisch und kommerziell überformten Landstrichen und Naturgürteln unserer Erde. Der Hype, den touristische Hochburgen auf ein Massenpublikumausüben, hat in dessen Reisegepflogenheiten wenig bis gar nichts verloren. Er sucht die Stille,das Reizvolle im kaum Nahbaren. Die Naturgewalten im arktischen Meer faszinieren ihn. Aus seinen tiefgreifenden Eindrücken und Erfahrungen im polaren Eismeer, die er einst als Begleiter wissenschaftlicher Expeditionen machte, zieht er über Jahre hinweg immer wieder neue Aspekte bildnerischen Schaffens. In seinen Bildern umkreist er real fassbare wie auch sinnbildlich umschreibbare Themenkomplexe wie „Distanz“ und „Ohnmacht“, „Existenz“und „Dasein“, sowie das Aufbrechen raum-zeitlicher Gewissheiten.
In seinen Bildräumenspielt er immer wieder mit der Dissonanz zwischen S e i n und S c h e i n, Realität undkonstruierter 3-D-Metaphorik. Naturkörpern und Schablonenkonstrukten. Masse versusStaffage. Stabil versus labil, und dazwischen all das , was wir als das Diffuse und Unfasslichebenennen würden. Und so ist Rießbeck im eigentlichen Sinne kein Landschaftsmaler und keinPorträtist, kein Realist und Symbolist, kein Surrealist und kein Illustrator, sondern ein Künstler, der es meisterhaft versteht, die stilprägenden Kunstgattungen der Moderne aufeigentümliche und manchmal subtil gewitzte Art zu durchmischen. Im strengen Sinne sehen wir in Rießbecks Gemälden Gedankenbilder, die sich aus einembestimmten Reservoir von Erfahrungen verschiedener Bildwelten bedienen. DieseDurchmischungen erlauben einen emotionalen wie kognitiven Zugang zu dessen Kunst und es ist nicht immer sofort klar, auf welche Seite dieser Kippbewegungen der Betrachter dieBildwelten Rießbecks in sich vereint. Das Spiel der Kräfte und Formen in Rießbecks Bildernverleiten zu ahnungsvollen und visionären Gedankenspielen, die eine reale Brisanz genausobeherbergen wie spielerische Freiheitsräume eröffnen. In diese inneren Reisen des Sehenslockt uns Rießbeck in zahlreichen seiner handwerklich meisterhaft angelegten Malerei- und Erfahrungsräume.
Text: Georg Graf v. Matuschka 2017
Gerhard Rießbeck hat in Erlangen zunächst Theologie studiert und wechselte bald darauf zurAkademie der Bildenden Künste in Nürnberg, wo er bei Prof. Knaupp studierte und 1991 zudessen Meisterschüler ernannt wurde. Seine Karriere als „Expeditionsmaler“ ist am bestenauf dessen Homepage nachgezeichnet.Weiterführende Infos: Biographie und Werkübersicht: www.gerhardriessbeck.de
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