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Fritz Stiegler

Ist der Gonnersdorfer Fritz Stiegler im Hauptberuf Landwirt und im Nebenberuf Mundartdichter - oder doch umgekehrt? So genau weiß es der Haselnussbauer und Betreiber eines Pferdehotels wohl selbst nicht. “Manchmal raucht mir schon der Kopf”, sagt Stiegler über Stiegler. Dem 50-jährigen Künstler des Monats Juli gelingt es jedenfalls immer wieder äußert eindrucksvoll, sich vom (eigenen) Acker zu machen, um der Kreativität freien Lauf zu lassen.

1988 fing alles noch ganz harmlos an, mit fünf aufeinander folgenden Gedichtbänden in fränkischer Mundart. Dass Stiegler überhaupt dichtet, daran ist seine Ausbildung zum Landwirt schuld. Der theoretische Unterricht habe ihn damals regelrecht ermüdet. Aus Langeweile habe er dann halt angefangen, Reime zu schreiben. Und die haben seinen Mitschülern gefallen - so ist ein Hobby daraus geworden. Stieglers erster richtiger Auftritt war 1983 in Steinbach auf der Kärwa im Festzelt vor 600 Leuten.

Die letzten fünf Jahre waren allerdings wesentlich prägender für Stieglers künstlerischen Werdegang: Ein Projekt folgte auf das andere. Stiegler recherchierte drei Jahre lang für sein Buch “Valentina”, während er am Libretto und an über 100 Liedtexten für insgesamt vier Musicalproduktionen arbeitete. Kein Zweifel: Stiegler ist ein echter Workaholic.

Mit dem fräkischen Musical “Magdalena” anlässlich des 850-jährigen Jubiläums der Marktgemeinde Cadolzburg war Stiegler 2007 der große Durchbruch als Mundartdichter und Autor gelungen. Während andere Kreative nach solchen Mammutprojekten erst einmal eine Auszeit nehmen, sprudelte Stiegler nur so vor Ideen: 2010 begeisterte er das Publikum mit dem Musical “Die weiße Witwe”. Weihnachten 2012 wid Stieglers Version der fränkischen Weihnacht als Musical der Cadolzburger Brugfestspiele unter der Regie von Jan Burdinski Premiere feiern. Auch danach ist - zum Glück - keine Schaffenspause in Sicht: Schon im Juni 2013 wird auf der Cadolzburg Stieglers neues Musical-Großprojekt “Aeronauticus” zu sehen sein. Es ist die faszinierende Geschichte um den Flugpionier Gustav Weißkopf aus Leutershausen.

Zwischendrin hat Stiegler zusammen mit dem Maler Theo Steinbrenner noch den Gedichtband “Wie dähamm” fertiggestellt. Mit dem Erlös des Buches sollen soziale Einrichtungen gefördert werden. Unklar ist bis heute, wann Stiegler eigentlich schläft...

Wer soviel leistet, sammelt natürlich Preise und Auszeichnungen: Im Jahr 2007 hat Fritz Stiegler den Frankenwürfel überreicht bekommen. Im Jahr 2010 wurde ihm die Landkreismedaille für besondere Verdienste um den Landkreis Fürth verliehen. Und natürlich freut sich der Gonnersdorfer, jetzt Künstler des Monats Juli zu sein: „Do wär i ja schee bled, wenn nedd.”

(Text und Redaktion: Landratsamt Fürth)

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