Frank Gerald Hegewald
Das Forum Kultur der Europäischen Metropolregion Nürnberg nominiert Frank Gerald Hegewald zum Künstler der Metropolregion im Mai 2021.
Der Künstler Frank Gerald Hegewald Die Fotografie führt in der Kunst noch immer eher ein Schattendasein. Es gibt im Vergleich noch wenige Ausstellungen in großen Kunstmuseen und nur wenige Fotografen sind als Bildende Künstler bekannt. Dabei ist die Fotografie seit ihren Anfängen immer auch hohe Kunst, das gerät in Zeiten der Digitalfotografie und der Nachbearbeitungen oft in Vergessenheit. Einer der spannendsten Künstler der Metropolregion in diesem Metier ist der Fotograf Frank Gerald Hegewald aus Ansbach. Hegewald war 30 Jahre lang als Designer in Werbung und Marketing zuhause. Als an der HfBK Berlin (heute Universität der Künste) ausgebildeter Grafiker und Designer weiß Hegewald, worauf es ankommt, wenn etwas in Szene gesetzt werden soll. Er beherrscht aber nicht nur das Handwerk der Fotografie von Grund auf, sondern entwickelte schon früh einen besonderen Blick auf die Dinge.
Seit 2004 ist er als Fotokünstler freischaffend tätig, wobei sein Schwerpunkt auf historischen und alternativen Fotoprozessen liegt, mit denen sich Hegewald intensiv beschäftigt. Seine Werke sind dabei durchaus vielfältig: Er kombiniert historische Methoden der Bildherstellung wie analoge Fotoprozesse und druckgrafische Techniken wie Linolschnitt, Holzdruck, Transferdruck mit zeitgenössischen Methoden wie Mischtechniken und innovativer digitaler Fertigung. Diese Vielfalt an traditionellen und nicht-traditionellen Ansätzen zur Bildgestaltung nutzt er, um sich mit Themen auseinanderzusetzen, die sowohl historische Bedeutung als auch Relevanz für unsere Zeit haben. Hegewalds künstlerische Arbeiten umspannen die Bereiche Fotografie, Installation sowie digitale Formate bis hin zum Webdesign. Ebenso weitgespannt ist das Themenspektrum seiner Arbeit, die historische Personen wie Kaspar Hauser oder Agnes Dürer in den Blick nimmt, aber auch der Frage „Was ist deutsch?“ mit Blick in andere europäische Länder wie Tschechien eine grenzüberschreitende Perspektive verleiht. Ebenso grenz- und raumüberschreitend sind seine Installationen, die sich ganze Ausstellungsflächen erobern.
Mit ihnen fragt der Künstler beispielsweise nach der Rolle der Technik im gegenwärtigen menschlichen Alltag – eine spannende Frage, gerade, wenn sie jemand stellt, der als Fotograf auf eine „Maschine“, ein technisches Gerät angewiesen zu sein scheint. Schnell wird jedoch klar: Frank Gerald Hegewald wird nicht von der Maschine beherrscht, vielmehr beherrscht der Künstler selbst alle Techniken auf herausragende Art und Weise. Dabei greift er immer wieder hinein „ins volle Menschenleben“ und erschafft damit beeindruckende Kunstwerke, die das Vergangene, das Gegenwärtige und das Zukünftige miteinander verbinden und in Beziehung setzen. Aktuell sind drei seiner Cyanotypien in einer Ausstellung im Theaterfoyer der Kreuzgangspiele in Feuchtwangen ausgestellt.
Mehr Informationen über Frank Gerald Hegewald gibt es auf http://www.frankhegewald.de
Text: Dr. Maria Wüstenhagen, Stadt Feuchtwangen
Leitung Kulturbüro