Barbara Bess
Die Jury des Forums Kultur der Metropolregion Nürnberg hat im Monat Juni die Choreografin Barbara Bess zur Künstlerin der Metropolregion gewählt.
Für Barbara Bess ist der menschliche Körper ein Instrument. Eines, das aus verschiedenen Materialschichten besteht, innere Strukturen besitzt, die nach außen in Bewegung umgesetzt werden können. Ihre Performanceprojekte sind Erlebnisse für ihre Tänzer/-innen und ihr Publikum gleichermaßen, schafft sie doch Atmosphären, in denen es kaum eine Trennung zwischen Bühne und Zuschauerraum gibt. Die Besucher/-innen werden charmant einbezogen, sie werden – genau wie die Tänzer/-innen – Teil ihrer wilden Verwandtschaft.
Nach dem Tanz- und Choreografiestudium am SEAD in Salzburg und am HZT in Berlin kam die gebürtige Fränkin 2010 wieder in ihre Heimat zurück und hat die Metropolregion mit ihrer künstlerischen Handschrift geprägt.
Ob es die Renovierung einer Dorfscheune im Fränkischen ist, deren Arbeitsprozess sie auf die Bühne stellt, oder die Erforschung von Bewegung und Klang am Pappelsteig in den Pegnitzauen. Mit ihren Arbeiten bewegt sie sich an der Schnittstelle zwischen ländlichem und urbanem Raum. Strukturen wie Licht, Klang, Architektur, Gerüche nimmt sie konsequent in ihre Arbeiten auf, verwebt sie ineinander und schafft atmosphärisch stark aufgeladene Gesamtkunstwerke. Dafür erhielt sie 2017 den IHK-Kulturpreis und 2018 die Impulsförderung der Stadt Nürnberg.
Seit 2012 lebt sie in der Alten Schule in Kirchfembach und bietet dort wöchentlich Kurse für Hata Yoga sowie Workshops für Tanz- und Bewegungsforschung für Erwachsene und Kinder an. Ihr Wunsch ist es, einen Ort zu schaffen, an dem Lernen durch Bewegung in Gemeinschaft und ein individueller Zugang zum eigenen Körper, im Vordergrund stehen.
Text: Gerti Köhn, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Fürth
Foto: Sebastian Autenrieth