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Albrecht Mayer

Albrecht Mayer ist Künstler des Monats im Juni 2018

Wenn man an die Oboe denkt, darf er nicht fehlen: Albrecht Mayer. Zuhörer und Kritiker geraten gleichermaßen ins Schwärmen. Da ist von „Götterfunken” die Rede, von der „wundersamen Oboe” oder davon, dass Mayer die Oboe „zum Verführungsinstrument erhebt”. Und tatsächlich sucht sein warmer, sanglicher Oboenton weltweit seinesgleichen.

In seiner Kindheit und Jugend in Bamberg prägte ihn musikalisch u. a. die Mitgliedschaft im Bamberger Domchor und im Bayerischen Landesjugendorchester. Seine berufliche Laufbahn als Oboist begann der 1965 in Erlangen geborene Musiker nach dem Studium bei Gerhard Scheuer, Georg Meerwein, Ingo Goritzki und Maurice Bourgue 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker. Zwei Jahre später wechselte er in die gleiche Position bei den Berliner Philharmonikern. Inzwischen ist er auch als Solist weit über seine fränkische Heimat hinaus international bekannt und äußerst gefragt. Begleitet vom Orpheus Chamber Orchestra gab Albrecht Mayer 2007 sein Debut in der New Yorker Carnegie Hall. 2008 war er „Artiste étoile” beim Lucerne Festival. Zusätzlich zu seiner Tätigkeit im Orchester und als Solist tritt er regelmäßig als Dirigent auf. Auf der Suche nach seinem persönlichen Klangideal gründete er sein eigenes Ensemble „New Seasons“. Er spielt eine Oboe und eine Oboe d’amore der Gebrüder Mönnig.

Zahlreiche Preise und Ehrungen verdeutlichen seinen Stellenwert in der fränkischen, deutschen und internationalen Musikszene. Neben mehreren ECHO Klassik-Auszeichnungen erhielt er 2006 den E. T. A.-Hoffmann-Kulturpreis Bamberg, 2013 wurde er in die Gramophone „Hall of Fame“ aufgenommen, und ihm wurde darüber hinaus der Kulturpreis Bayern verliehen.

Auf der Suche nach neuem Repertoire leiht Albrecht Mayer auch gern Werken für andere Instrumente oder Gesang seine (Oboen-)Stimme. Ein überzeugendes Ergebnis sind die Bach-Transkriptionen „Lieder ohne Worte“ sowie sein Album „New Seasons“ mit Händel-Transkriptionen, die sogar den Sprung in die deutschen Pop-Charts schafften. Seine CD „Auf Mozarts Spuren“ mit dem Mahler Chamber Orchestra und Claudio Abbado hielt sich über Monate in den Deutschen Klassik-Charts und wurde zudem in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. Im August 2008 erschien das Album „In Venice“ bei Decca, im Herbst 2009 kam dort eine weitere CD mit Werken von J. S. Bach heraus. Im August 2010 erschien das Album „Bonjour Paris“ und im Januar 2012 das Album „Schilflieder“, beide ebenfalls bei Decca. 2013 veröffentlichte die Deutsche Grammophon das Album „Let it snow“, das er zusammen mit The King’s Singers aufgenommen hat. Ein ungewöhnliches musikalisches Gipfeltreffen auf Weltniveau, das zeigt, dass Mayer immer auf der Suche nach klanglichem Neuland ist. Zudem erschienen, wieder bei der Deutschen Grammophon, das Album „Lost and Found“, das es an die Spitze der deutschen Klassikcharts schaffte, sowie das Doppelalbum „Bach-Konzerte und Transkriptionen“, das ebenfalls in die Charts einzog. Seine neueste CD „Tesori d’Italia“ (Deutsche Grammophon 2017) widmet sich barocken Oboenkonzerten von Vivaldi, Sammartini, Elmi und Ristori. Neben Vivaldis bekanntem Oboenkonzert in C-Dur stehen u. a. zwei Welt-Ersteinspielungen sowie drei Konzerte, die bislang erst einmal aufgenommen wurden. Ganz neu im Katalog sind Elmis Konzert in a-Moll und Sammartinis Konzert in C-Dur op. 8 Nr. 4.

Auch sein gesellschaftliches Engagement sucht seinesgleichen: Über sein künstlerisches Wirken hinaus engagiert sich Albrecht Mayer als Gründer der Albrecht Mayer Stiftung für Netzhautforschung. Ihm ist es ein besonderes Anliegen, „durch die direkte Unterstützung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Netzhautdegenerationen, vielen Betroffenen dieses Schicksal sobald als möglich erträglicher zu gestalten und vor allem, es den nachfolgenden Generationen gänzlich zu ersparen.“

Am 28. Juni 2018 um 20.00 Uhr gibt er eines seiner inzwischen seltenen Gastspiele in der Metropolregion. Im Neumarkter Reitstadel musiziert er zusammen mit den jungen Spitzenmusiker_innen Tianwa Yang (Violine), Liisa Randalu (Viola) und Gabriel Schwabe (Violoncello) ein kammermusikalisches Programm mit Werken von Britten, Mozart, Ravel und Moeran.

Bei dieser Gelegenheit soll auch die Ehrung als Künstler der Europäischen Metropolregion Nürnberg erfolgen.

Text: Renate Reitinger, Hochschule für Musik in Nürnberg
Foto: Ben Ealovega

www.klassikakzente.de/albrecht-mayer/home
www.berliner-philharmoniker.de/orchester/musiker/albrecht-mayer
www.artistsandconcerts.de/de/kuenstler/albrecht-mayer
www.albrecht-mayer-stiftung.de/deutsch/albrecht-mayer/ueber-albrecht-mayer.html

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