Strategien für die Mobilität der Zukunft in der Metropolregion
Hochrangige Delegation stellt bei Bayerischem Staatsminister Dr. Hans Reichhart verkehrspolitische Ziele und Projekte vor.
Die Erweiterung des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN) war eines von drei Schwerpunktthemen im Ministergespräch am Mittwoch, 27. Februar im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in München. 20 Landräte, Oberbürgermeister, Bürgermeister und Vertreter des Forums Verkehr und Planung der Metropolregion Nürnberg hatten das Gespräch mit dem seit 2018 amtierenden Minister Dr. Hans Reichhart gesucht. Im Gespräch signalisierte der Minister großes Interesse, ein hohes Maß an Übereinstimmung mit den Vorstellungen des Freistaats Bayern wurde deutlich. Nun gilt es neue Wege der Zusammenarbeit und Unterstützung zu finden, um die Realisierung von Mobilitätsprojekten in der Metropolregion zu beschleunigen.
Mit der gewünschten Erweiterung des Verkehrsverbunds um die Landkreise Kulmbach, Kronach, Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge sowie die Städte Hof und Kulmbach wäre ganz Oberfranken Teil des VGN. Allerdings ist die Erweiterung um diese eher ländlich strukturierten Räume finanziell durch die Kommunen nicht zu stemmen. Eine finanzielle Unterstützung des Freistaates ist deshalb notwendig. Dass dadurch die Zukunft der ländlichen Räume und die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land gestärkt wird, darüber waren sich der Minister und die Kommunalvertreter einig.
Nach Überzeugung der Delegationsteilnehmenden ist außerdem die Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken in der Metropolregion mit großer Dringlichkeit umzusetzen. Der gesamte östliche Teil der Metropolregion ist ohne Elektrifizierung. Das belastet die Region mit Schadstoffemissionen und mindert ihre Wettbewerbsfähigkeit. Dadurch ist die Metropolregion suboptimal in die Transeuropäischen Verkehrsachsen angebunden. Hier appellierten die Delegationsvertreter an den Freistaat Bayern, auf Bundes- und Europaebene auf eine schnellstmögliche Umsetzung hinzuwirken.
Schließlich wurde ein innovativer Projektansatz vorgestellt, der die Einrichtung eines regionalen Mobilitätsmanagements für die Metropolregion Nürnberg skizzierte. Verschiedene innovative Projekte zur neuen Mobilität laufen bereits in Landkreisen und Städten. Sie werden bislang nicht koordiniert, obwohl die Verkehre sich nicht an Landkreis- und Stadtgrenzen orientieren. Regionale Mobilitätsmanager könnten auch die besonderen wirtschaftlich-technologischen Stärken der Metropolregion im Bereich Wasserstoff-Technik und Koppelung von Energie und Mobilität gezielt umsetzen.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass im Verkehrs- und Energiesektor enorme Veränderungen zu erwarten sind. „Wir wollen den Mobilitätswandel in der Metropolregion mitgestalten, um die sich bietenden Chancen nutzen zu können. Dazu ist eine enge Kooperation innerhalb der Metropolregion sowie mit Land und Bund wichtig, denn nicht jeder muss das Rad neu erfinden“, so das Fazit von Dr. Karl Döhler, politischer Sprecher des Forums Verkehr und Planung der Metropolregion Nürnberg und Landrat des Landkreises Wunsiedel im Fichtelgebirge.