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Rat der Metropolregion Nürnberg stellt Weichen für Fortführung wichtiger Transformationsprojekte

In der Sommerratssitzung in Hof sprachen sich die Ratsmitglieder der Metropolregion Nürnberg für die Fortführung der Projekte aus, die die Automobilzulieferindustrie beim Wandel unterstützen und Klimaneutralität in der Region fördern sollen.

Grünes Licht für die Projekte transform_EMN und Cleantech-Kompetenz: In der Sommerratssitzung in Hof sprachen sich die Ratsmitglieder für die Fortführung der Projekte aus, die die Automobilzulieferindustrie beim Wandel unterstützen und Klimaneutralität in der Region fördern sollen. Auch legten sie die Leitplanken für Projekte, Themenschwerpunkte und Finanzen der Region ab 2025 fest und wählten mit Franz Stahl einen neuen stellvertretenden Ratsvorsitzenden.

Unter der Überschrift „Zukunft durch Wandel – gemeinsam packen wir´s an“ gaben der Wirtschaftsvorsitzende der Metropolregion, Prof. Dr. Klaus Wübbenhorst, und Dr. Robert Schmidt, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation/Umwelt der IHK Nürnberg für Mittelfranken, Einblicke in die regionale Automobilzuliefererbranche und zeigten Ergebnisse des Transformationsprojektes transform_EMN. Das Projekt macht sich für rund 500 Automobilzulieferer mit 100.000 Beschäftigten in der Region stark, die dadurch oft erstmals konkrete Unterstützung erhalten. Die Automobilzulieferer sind unter Druck. Rund 67 Prozent der Unternehmen liefern dem Verbrennerauto zu. Gut die Hälfte befasst sich noch nicht nachhaltig mit der Transformation und wünscht sich Unterstützung.

Sehr agiles Transformationsnetzwerk: Projekt transform_EMN erreicht Unternehmen in der Automobilindustrie

Seit Projektstart 2022 konnten knapp 200 kleine und mittlere Unternehmen durch Zukunftswerkstätten und Vernetzungsformate erreicht werden. Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Nähe der Wirtschaftsförderer aus Landratsämtern und Ratshäusern sowie der Wirtschaftskammern zu den regionalen Unternehmen. Im Tandem und unterstützt durch Partner wie Fraunhofer und die Universität Erlangen-Nürnberg ist ein agiles Transformationsnetzwerk entstanden. Ziel ist es, den Unternehmen neue Technologien zugänglich zu machen und neue Geschäftsideen zu eröffnen – zum Beispiel in Branchen wie der regional stark wachsenden Medizintechnik. Durch das gewerkschaftsnahe IMU-Institut werden auch neue Qualifizierungsangebote im Projekt entwickelt. Möglich sind diese Aktivitäten durch eine Projektförderung des Bundeswirtschaftsministeriums in Höhe von insgesamt 6,4 Millionen Euro über drei Jahre bis Juli 2025.

Der Rat der Metropolregion Nürnberg unterstreicht die Bedeutung und würdigt die Erfolge von transform_EMN. Um Standortattraktivität, Wertschöpfung und Innovationskraft – insbesondere für mehr Digitalisierung und mehr Nachhaltigkeit – in der hiesigen Automobilbranche weiterhin sichern zu können, setzt sich der Rat nachdrücklich für die Fortführung des Projekts ein. „Wir haben viel Aufbau-Arbeit geleistet. Jetzt können wir anfangen die Früchte zu ernten“, so Dr. Robert Schmidt von der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Die Kammer hat unter anderem sogenannte Transformationsreifegradmessungen durchgeführt und weiß, wie schwierig es gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist, sich neben dem Tagesgeschäft, strategisch neu aufzustellen. Dabei soll auch das gemeinsam mit Unternehmen entwickelte Zielbild für die Entwicklung der Automotive-Branche in der Metropolregion helfen.

„Technologietransfer und Diversifizierung sollen unter Einbezug großer lokaler Zulieferer, von Wirtschaftsförderern und Kammern sowie Hochschulen und Forschungsinstituten aus allen Teilen der Metropolregion vertieft und verbreitert werden. Das geht aber nur, wenn Bund und Land die Aktivitäten dieser neuen Zukunftsagentur weiter im aktuellen Umfang fördern“, konstatierte Prof. Dr. Wübbenhorst, und sagte weiter: „Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion Nürnberg sind bereit, sich mit großem Engagement, Kooperationsgeist und Kompetenz weiter einzubringen“.

Unternehmen der Umwelt- und Energiebranche aktiv im Projekt Cleantech-Kompetenz: Accelerator Klimaneutralität

Im Zuge des parallel an der Hochschule Hof stattfindenden Wissenschaftstags tauschten sich Metropolregions-Vertreter mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller über das neue Konzept aus.
Der Hofer Landrat und politischer Sprecher des Forums Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg, Dr. Oliver Bär, gab Einblicke in ein weiteres wichtiges Transformationsprojekt, Cleantech-Kompetenz: Accelerator Klimaneutralität. Cleantech bezeichnet alle Aktivitäten, die u.a. zur Klimaneutralität beitragen. Zu Cleantech gehören insbesondere Unternehmen der Umwelt- und Energiebranche. Hier haben Wirtschaft und Wissenschaft in der Metropolregion besondere Stärken, die im Leitbild für nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung (Leitbild WaBe) einen neuen Stellenwert erhalten sollen.
Der Cleantech Innovation Summit fand in diesem Jahr zum zweiten Mal im Cleantech Innovation Park in Hallstadt stattfand. „Er entwickelt sich zur zentralen Wissensplattform und soll künftig zu einem Event mit europäischer Strahlkraft weiter ausgebaut werden“, so der Hofer Landrat. „Wichtiger Baustein dafür ist die kürzlich erfolgte Anerkennung der Metropolregion als EU Regional Innovation Valley durch die EU Kommission, worüber wir uns sehr freuen“, so der Landrat weiter. Die Region gehört zur Spitzengruppe der innovativsten Regionen in Europa. Sie zeichnet sich vor allem durch die enge Verzahnung von Industrie und Forschung sowie herausragende Stärken bei Patent- und Designanmeldungen aus.

Neuwahl: Franz Stahl ist neuer stellvertretender Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg

Auf der Agenda der Ratssitzung stand auch eine Neuwahl: Mit dem Tirschenreuther Bürgermeister Franz Stahl ist der Ratsvorsitz, der traditionell von einem Landrat, Oberbürgermeister und Bürgermeister der Region besetzt ist, nun wieder vollständig. Franz Stahl bringt bereits viel Erfahrung und Engagement für die Metropolregion mit, da er bereits von 2014 bis 2020 das Amt innehatte. Für die kommenden drei Jahre setzt er sich gemeinsam mit dem Ratsvorsitzenden Peter Reiß (Schwabach) und dem stellvertretenden Ratsvorsitzendenden Johann Kalb (Landkreis Bamberg) für die Belange der Region ein. „Ich freue mich über das klare Votum und Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen“, so Stahl zu seiner Wahl. „Die Themen auf der heutigen Agenda zeigen wie wichtig unser gemeinsames An-einem-Strang-ziehen ist, denn die Herausforderungen in der Automobilzulieferindustrie oder bei der Energiewende, machen nicht vor Landkreis- oder Stadtgrenzen halt.“

Foto: Jana Strunz

Foto: Jana Strunz

Foto: Jana Strunz

Bilder Ratssitzung Metropolregion Nürnberg am 19. Juli 2024 in Hof

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