Perspektiven auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit beim 17. Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg
Rund 550 Besucherinnen und Besucher haben an die Hochschule Hof am Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg teilgenommen. Motto: „Ressourcen für morgen und heute – Fahrplan für eine sichere Zukunft“
Der Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg lockte unter dem Motto „Ressourcen für morgen und heute – Fahrplan für eine sichere Zukunft“ rund 550 Besucherinnen und Besucher an die Hochschule Hof. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten brandaktuelle Themen zu Ressourceneffizienz, Nachhaltigkeit und Innovation. Das Programm machte die Innovationsstärke der Region deutlich und zeigte den Weg in eine nachhaltigere Zukunft auf.
Wissenschaftstag an der Hochschule Hof ein voller Erfolg
Zum zweiten Mal war der Wissenschaftstag der Metropolregion Nürnberg in Hof zu Gast. Die Veranstaltung machte die wissenschaftliche Kompetenz der Region deutlich und zeigte unterschiedliche Perspektiven auf die Themen der Zukunft. Gastgeber waren die Hochschule Hof und die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern gemeinsam mit der Stadt Hof sowie den Landkreisen Hof und Wunsiedel im Fichtelgebirge. Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule Hof, zeigte sich sichtlich zufrieden: „Der Wissenschaftstag an der Hochschule Hof war ein voller Erfolg. Gemeinsam konnten wir deutlich machen, wie den Herausforderungen der Gegenwart begegnet und Grundlagen für eine ressourcenorientierte Zukunft der Menschheit gelegt werden können. Mein Dank gilt allen an der Organisation Beteiligten, aber vor allem auch den vielen Besucherinnen und Besuchern, die diesen Tag zu einem denkwürdigen Datum in der Geschichte unserer Hochschule werden ließen.“
Metropolregion Nürnberg in Sachen Innovationen europaweit spitze
Der Austausch der Wissenschaft mit Politik und Wirtschaft ist ein zentraler Baustein für die Innovationskraft der Region, die jüngst durch die Auszeichnung der EU-Kommission als „EU Regional Innovation Valley“ bestätigt wurde. „Mit rund 100.000 Studierenden, 21 Hochschulen, mehr als 50 Forschungseinrichtungen, zahlreichen Weltmarktführern und Hidden Champions und einer engen Verzahnung von Industrie und Forschung gehört die Metropolregion in Sachen Innovationen europaweit zur Spitzengruppe. Der Wissenschaftstag hier in Hof hat sich wieder als ein Kristallisationspunkt des Austausches und für Initiativen erwiesen“, sagte Dr. Oliver Bär, Politischer Sprecher des Forums Wissenschaft der Metropolregion Nürnberg und Landrat des Landkreises Hof.
Was sind die Ressourcen von morgen?
Innovationsfähigkeit war neben anderen zukunftsträchtigen Aspekten wie digitalem Wissen oder Nachhaltigkeitskompetenzen eine von vielen Facetten des Themas „Ressourcen von morgen und heute“. Das wurde auch bei den weiteren Beträgen in der Eröffnung deutlich, unterschiedliche Perspektiven wurden in drei hochkarätigen Keynotes beleuchtet. Der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume nahm insbesondere die Innovationsstärke in den Blick: „Vom Beheim-Globus zum MP3-Format – welche weltbewegende Entwicklung kommt als nächstes aus der Metropolregion Nürnberg? Sicher ist, dass sie kommt! Denn große Leidenschaft trifft hier auf großartige Ideen. Die Innovationskraft der Metropolregion ist doppelt so hoch wie im deutschen Durchschnitt. Herausforderungen treffen hier auf Lösungen. Und diesem Spirit geben wir kräftig Rückenwind: Fast jede dritte Professorenstelle unserer Hightech Agenda Bayern ist in der Metropolregion verankert. Wir investieren so viel wie noch nie in Wissenschaft und Forschung. Denn für uns ist klar: Innovationen sind der Schlüssel für eine gute Zukunft.“
Zukunft der Mobilität wird klimaneutral, digital und vernetzt sein
Das Stichwort Innovation griff auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, in ihrer Keynote zur Zukunft der deutschen Automobilindustrie auf: „Die Zukunft der Mobilität wird klimaneutral, digital und vernetzt sein. Dafür setzt sich die deutsche Automobilindustrie mit großer Kraft, hohen Investitionen und viel Engagement ein.“ Sie wies aber auch darauf hin, welche Herausforderungen es auf dem Weg noch zu meistern gibt: „Gleichzeitig fehlen seitens der Politik die passenden Rahmenbedingungen. Es braucht unter anderem mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge, niedrigere Energiepreise, mehr Rohstoffabkommen und Energiepartnerschaften sowie ein flächendeckendes 5G-Netz.“ Ein weiteres Highlight war die Keynote des gebürtigen Hofers Dr. Martin Radenz, der am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung in Leipzig Einflüsse auf die Bildung von Wolken untersucht und dafür ein Jahr auf der deutschen Polarstation Neumayer III verbrachte. Mit den gewonnenen Daten versucht sein Team zu verstehen, wie sich Wolken bilden und wie sie unser Wetter und Klima beeinflussen: „Der Ozean um die Antarktis haben einen Großteil der zusätzlichen Wärme aufgenommen, gleichzeitig wurde 2023 so wenig Meereis wie nie zuvor beobachtet. Bislang existieren kaum Daten wie Wolken und Schneefall sich im antarktischen Winter verhalten. Die von uns gesammelten Beobachtungen erlauben uns erstmals detaillierte Einblicke in diese Prozesse.“
Fachpanels spiegeln die facettenreiche Wissenschaftslandschaft in Hof
Am Nachmittag konnte das Publikum in sechs Fachpanels die gesamte Vielfalt des Themas erleben. Die Panels führten in unterschiedliche Handlungs- und Forschungsfelder ein und beantworteten Fragen wie: Welche Infrastrukturmaßnahmen sind für eine schnelle Energiewende notwendig? Wie können Hochschulen ihr Wissen noch besser in die Gesellschaft einbringen? Wie werden Innovationen durch Internationalisierung noch wirkungsvoller? Wie können aktuelle Forschungstrends in die Praxis wirken? Warum ist das Ziel der Ressourceneffizienz von Morgen nur mit Forschung erreichbar? Und wie kann Nachhaltigkeit in kommunalen Haushalten mitgedacht werden? Die Vielfalt der Panels betont auch Eva Döhla, Oberbürgermeisterin der Stadt Hof, und blickt auf die erfolgreiche Veranstaltung zurück: „Die Fachpanels spiegeln die facettenreiche Wissenschaftslandschaft in Hof sowie der Metropolregion gelungen wider. Um diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in innovative Anwendungen und Produkte umzusetzen, sind Austausch und Begegnung sehr wichtig. Dafür bietet der Wissenschaftstag genau die richtige Plattform und die Stadt Hof ist auch in den kommenden Jahren gerne wieder Gastgeberin.“
Innovatives Wissen testen: das Pub Quiz zu den Projekten der Metropolregion Nürnberg
Beim Ausklang des Wissenschaftstags gab es die Gelegenheit, die Themen des Tages beim gemeinsamen Pub Quiz der Metropolregionsprojekte Cleantech-Kompetenz, transform_EMN und Klimapakt2030plus spielerisch zu festigen. Anschließend wurde der sprichwörtliche Staffelstab von Prof. Dr. Dr. h.c. Lehmann an die nächsten Gastgeber weitergegeben: Der 18. Wissenschaftstag wird am Freitag, 11. Juli 2025 in Amberg stattfinden.