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Nachhaltige, öffentliche Beschaffung in der Metropolregion Nürnberg soll von 13,5 auf 15 Millionen Euro ausgebaut werden

Ob Bleistifte, Adventskalender, Regale aus Pappe, Spielgeräte für einen Spielplatz, fairer Kaffee, Theaterscheinwerfer oder Staubsauger: All diese Produkte und viele mehr wurden 2022 als nachhaltige Produkte von 33 Städten, Landkreisen und Gemeinden der Metropolregion Nürnberg beschafft. Dabei soll es nicht bleiben. Für das Haushaltsjahr 2023 wurde nun die Zielmarke von 15 Millionen Euro festgesetzt.

Seit 2019 besteht der „Pakt zur nachhaltigen Beschaffung in der Metropolregion Nürnberg“. Engagierte Kommunen tauschen sich in dem Netzwerk aus, lernen voneinander und setzen sich gemeinsam ehrgeizige Ziele, um nachhaltige Beschaffung in der Region voranzubringen. Die gemeinsame Erfassung und Zielsetzung der nachhaltigen Beschaffung ist ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt, das Wirkung zeigt. Nachdem die Paktmitglieder 2020 gemeinsam für mehr als 5 Millionen Euro nachhaltige Produkte beschafften, und 2021 ihr 8 Millionen Euro Ziel übertrafen, setzten sie sich für das Haushaltsjahr 2022 das Ziel mehr als 10 Millionen Euro nachhaltig zu beschaffen. Dieses Ziel konnte mit Produktbeschaffungen im Wert von 13,5 Millionen Euro mehr als übertroffen werden. Für 2023 wollen die Mitglieder des Pakts nun insgesamt Waren im Wert von mindestens 15 Millionen Euro nachhaltig beschaffen.

SMARTdiagram: Auswertung nachhaltiger Beschaffung auf einen Klick

Die gemeinsame Erfassung erlaubt auch eine genaue Auswertung der nachhaltigen Beschaffungen in der Region. Sie zeigt, dass die Kommunen im letzten Jahr insbesondere Lebensmittel (über 5,8 Millionen Euro) nachhaltig beschafft haben, gefolgt von Ausstattung, wie beispielsweise Büromöbel oder IT-Geräte (über 2,9 Millionen Euro), und Sonstigem, wie Putzmittel, Holzgeräte oder Pflanzen (über 2,6 Millionen Euro). Eine detaillierte Übersicht liefert das SMARTdiagram auf der Webseite der Fairen Metropolregion Nürnberg. Hier sind alle Produktanschaffungen, Warenwerte und Güte-Siegel aufgeschlüsselt. Die Filterfunktion ermöglicht zudem die Suche nach einzelnen Kommunen.

Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Stadt Coburg, die im kommunalen Vergleich 2023 die höchste Gesamtsumme pro Einwohner:in an nachhaltigen Beschaffungen nachweisen konnte, gefolgt von den Städten Fürth und Nürnberg. Die Stadt Coburg beschaffte nachhaltige Waren im Wert von mehr als 1,2 Millionen Euro nachhaltig, das entspricht 29,69 Euro pro Einwohner:in. Den größten Anteil machte dabei die nachhaltige IT-Ausstattung aus. Für mehr als 270.000 Euro beschaffte die Stadt ENERGY-Star-zertifizierte IT und legte dabei auch besonderen Wert auf die Reparierbarkeit der Produkte. Die nachhaltigen Beschaffungen der Stadt Fürth beliefen sich auf mehr als 2,8 Millionen Euro, 21,72 Euro pro Kopf. Und in der Stadt Nürnberg betrug der Gesamtwert der nachhaltigen Beschaffung 2022 über 6,6 Millionen Euro, 12,74 Euro pro Einwohner:in.

Aber nicht nur große Städte beschaffen fair, sondern auch Landkreise und kleine Gemeinden engagieren sich nachhaltig. Bereits seit 2016 verschenkt beispielsweise die Stadt Herrieden „Fair Trade Lätzla“ an Neugeborene. Die Lätzchen sind mit dem Stadtlogo bedruckt. Die Baumwolle, aus der die Lätzchen gefertigt sind erfüllen mit dem Fair Trade Zertifikat strenge Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Für ihr vorbildliches Engagement wurde die Stadt Herrieden dieses Jahr auch mit dem zweiten Platz in der Kategorie Kleinstadt beim bundesweiten Wettbewerb Hauptstadt des Fairen Handels ausgezeichnet.

Raum für FAIRÄnderung: Umfrage zeigt, nachhaltige Beschaffung ist im Kommen

Neben der Erfassung des gemeinsamen Beschaffungsziels führt die Entwicklungsagentur Faire Metropolregion alle zwei Jahre eine Umfrage zu nachhaltiger Beschaffung durch. Und auch diese Umfrage zeigt: Es zeichnet sich FAIRänderung in der Metropolregion ab. Nachhaltige Beschaffung ist im Kommen und immer mehr Kommunen arbeiten daran sich nachhaltig(er) auszurichten. Während 2018 noch lediglich 35 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Kommunen angaben, Produkte nach sozialen und/oder ökologischen Kriterien zu beschaffen, so waren es 2020 bereits 61 Prozent und 2022 sogar 74 Prozent. Dabei steigt nicht nur die Summe der nachhaltigen Beschaffung stetig, sondern auch die Anzahl der Kommunen, die Wert auf nachhaltige Beschaffung legen. Die Publikation „Raum für FAIRänderung. So nachhaltig beschaffen die Kommunen der Metropolregion Nürnberg“ der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg zeigt diese Veränderungen im Detail auf.

Mehr Informationen zur Fairen Metropolregion Nürnberg finden Sie unter: https://faire-metropolregionnuernberg.de/

Nachhaltige Arbeitsschutzkleidung und Pflanzen bei der Stadt Coburg (Foto: Sophie Bückreiß)

SMARTdiagram zeigt Kategorien der Beschaffung 2022 (Grafik: Metropolregion Nürnberg)

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