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Metropolregion Nürnberg ist im Vergleich mit anderen Top-Wunschort

Der Wirtschaftsvorsitzende der Metropolregion Nürnberg Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst arbeitet an der Vernetzung von Wirtschaft und Politik. Er berichtet, was in zehn Jahren Wirtschaft in der Metropolregion Nürnberg erreicht worden ist.

Herr Prof. Wübbenhorst, was hat der Förderverein „Wirtschaft für die Metropolregion Nürnberg“ in seinen zehn Jahren erreicht. Was war besonders wichtig?

Ein grundlegender Erfolg ist, dass es gelungen ist, Politik und Wirtschaft gemeinsam für die Metropolregion ins Boot zu holen. Deshalb sind unsere Erfolge immer gemeinsame Erfolge, an denen viele mitgearbeitet haben. Lassen Sie mich drei Herausforderungen benennen, die wir m.E. erfolgreich angepackt haben:

1. Wir haben die Sichtbarkeit und Anziehungskraft der Metropolregion gestärkt.

Dazu hat unser „Platz für“ Marketingkampagne beigetragen mit einer Reichweite von mehr als 120 Mio. Den Erfolg belegt eine noch unveröffentlichte Imageanalyse. Sie zeigt, dass insbesondere internationale Fachkräfte die Region schätzen. Wir sind im Vergleich mit anderen Metropolregionen TOP-Wunschort, wenn es um eine Veränderung des Arbeits- und Lebensortes geht.

2. Wir haben eine erfolgreiche regionale Clusterpolitik vorangebracht.

Beispiel Medical Valley. Seit seiner Gründung 2003 in Erlangen hat sich der Medizintechnik-Spitzencluster 2016 nach Forchheim und 2019 nach Bamberg und Weiden ausgeweitet. Hier entstehen Jobs und Wohlstand. Clean Tech und Automobilzulieferer sind aktuelle Cluster-Projekte, die wir mit der IHK Nürnberg, Gewerkschaften und F&E-Einrichtungen unterstützen.

3. Wir haben die fast vollständige Ausweitung des VGN auf das Gebiet der Metropolregion geschafft. 2024 wird das Wirklichkeit.

Anfangs war es nicht leicht, gerade größere Unternehmen aus der Region davon überzeugen, den Förderverein zu unterstützen – was sollte dieser einem weltweit tätigen Unternehmen schon nützen, hieß es? Wie ist das heute? Wie viele Unternehmen zählen zu den Mitgliedern?

Der Förderverein hat rund 170 Mitglieder, davon 26 Leuchttürme, die mindestens 10.100 € jährlich für die Arbeit der Metropolregion aufbringen. Darunter sind von KMU bis zu Groß-Unternehmen alle vertreten. Unternehmer berichten immer wieder, dass sie, gefragt nach ihrem Standort, die Metropolregion Nürnberg nennen, eben weil Lauf, Forchheim oder Erlangen in der Welt nicht so bekannt sind. Mit 3,6 Mio Einwohnern und einer Wirtschaftsleistung vergleichbar mit der Ungarns zeigt der Standort Metropolregion, dass das Unternehmen in einem starken Umfeld arbeitet. Auch für die Fachkräfteakquise nutzen Unternehmen die Metropolregion als gutes Argument.

Mit welchen Kernargumenten leisten Sie Überzeugungsarbeit?

Die zentralsten Herausforderungen für die Unternehmen sind Mobilitäts- und Energiewende sowie die Digitalisierung. Hinzu kommt der eben schon angesprochene Fachkräfteengpass.

Diese Transformationen müssen regional mitgestaltet werden. Das tun wir. Die Region ist stark bei Innovationen und im EU-Vergleich auf Augenhöhe mit dem Großraum London und Amsterdam. Mit einem agilen Innovations-Ökosystem können wir diesen Wandel besser bewältigen. Dadurch wird es leichter für Unternehmen, die Veränderungen in neue Geschäftsideen umzumünzen.

Wieviel Geld hat der Förderverein zur Verfügung? Und was lässt sich damit erreichen?

Der Haushalt der Metropolregion liegt 2023 bei ca 5 Mio €. Davon stammen je ein Viertel aus den Beiträgen der Kommunen und der Wirtschaft. Mehr als die Hälfte sind Fördermittel von Bund, Land und EU. Hier liegt das Potenzial. Mehr und mehr Förderprogramme richten sich an großräumige Verbünde wie unsere Metropolregion.

Wo liegt das Entwicklungspotenzial des Vereins – wie der gesamten Europäischen Metropolregion Nürnberg insgesamt?

Vor etwa 2 Monaten waren wir mit einer 80köpfigen Delegation in Brüssel und haben in der EU-Kommission Themen und Projekte der Metropolregion präsentiert. Die Metropolregion wurde zur Bewerbung als European Innovation Valley eingeladen, ein neues Programm, das europäische Innovationsregionen sichtbar machen und stärken will. Beispielhaft zeigt das: wir haben bei weitem noch nicht alle Handlungsfelder erschlossen.

Ich bin überzeugt, dass die Akteure in der Metropolregion noch viel bewirken können und unsere Allianz für eine resiliente und nachhaltige Region und Wirtschaft unabdingbar ist.

Wir können Wandel – 10 Jahre Wirtschaft für die Metropolregion Nürnberg

Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Klaus L. Wübbenhorst (geschäftsführender Gesellschafter WB Consult GmbH)

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