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Jubiläumsjahr des Hofastronomen Simon Marius startet 2024

2024 hat der fränkische Hofastronom Simon Marius 400. Todestag und die Simon Marius Gesellschaft hat das Jubiläum „Simon Marius 1573 – 1624“ ausgerufen. Sternwarten und Planetarien, Vereine und Institutionen beteiligen sich mit Vorträgen, Ausstellungen, Projekten und Publikationen.

In diesem Jahr hat Simon Marius 400. Todestag. Nach Auftaktveranstaltungen in den „Marius-Städten“ Nürnberg, Ansbach und Gunzenhausen wird eine Tagung den „Kampf um das heliozentrische System“ diskutieren, zwei Vortragsreihen und Führungen stellen Marius und seine Zeit vor und eine Simon-Marius-Pop-up-Sternwarte lädt zu Beobachtungen ein.

Supernovaüberrest und Straße benannt nach Simon Marius

Originale präsentieren Ausstellungen der Bayerischen Staatsbibliothek und vom Markgrafenmuseum Ansbach. Ein Supernovaüberrest und eine Straße sollen nach Marius benannt werden und im Marius-Portal wird ein neues Menü „Briefe und Bildnisse“ freigeschaltet, dessen Kern die Wiedergabe aller erhaltenen Briefe vorsieht. Das Hauptwerk „Mundus Iovialis“ wird als Buch neu aufgelegt, in Form keramischer Tafeln tief im ältesten Salzbergwerk der Welt eingelagert und über eine Funkanlage ins Weltall ausgestrahlt. Nach gut vier Stunden wird das Signal unser Sonnensystem bereits verlassen haben.

KI und Kurztheater zu Simon Marius

Die generative MariusKI wird Fragen zu Simon Marius beantworten und das Kurztheater „Simon auf der Couch“ bearbeitet die vielfältigen Kränkungen und Niederlagen, die der fränkische Astronom zeitlebens und darüber hinaus hinnehmen musste. Marius’ Frau Felicitas sorgt dafür, dass der Mann endlich professionelle Hilfe erhält und schleppt ihn zu einer Therapeutin unserer Zeit.

Simon Marius steht zwischen dem geozentrischen Weltbild mit der Erde im Zentrum und dem heliozentrischen System, bei dem die Planeten die Sonne umkreisen. Er entdeckte unabhängig von Galileo Galilei im Januar 1610 die vier großen Monde des Jupiters, die belegen, dass sich nicht alle Himmelskörper um die Erde drehen.

Das Jubiläum wird unterstützt von: Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg, Stadt Nürnberg, Vereinigte Sparkassen Gunzenhausen, Sparkassenstiftung Ansbach, Eva-und-Kurt-Schneider-Stiftung, Bezirk Mittelfranken, Metropolregion Nürnberg, Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg und Kost-Pocher’sche Stiftung.

Hintergrundwissen zu Simon Marius

Simon Marius (1573 – 1624) war markgräflicher Hofastronom in Ansbach (Mittelfranken) und entdeckte unabhängig von Galileo Galilei Jupitermonde und Venusphasen – wichtige Argumente für das heliozentrische Weltsystem, das 1610 noch nicht beweisbar war. Da ihn Galilei – wie man heute weiß – zu Unrecht des Plagiats bezichtigte, wurde der Franke von der Wissenschaftsgeschichte weitgehend vergessen.

Die Simon Marius Gesellschaft pflegt das wissenschaftliche Erbe, regt die Forschung mit Vorträgen und Publikationen an und betreibt das Marius-Portal www.simon-marius.net, das alle Werke von Marius, die Sekundärliteratur, Berichterstattung, Interneteinträge und Veranstaltungen verzeichnet.

WANDTAFEL IN ANSBACH Am Ansbacher Schloss verweist seit 1924 eine Wandtafel darauf, dass Marius der Legende nach seine ersten Jupitermondbeobachtungen vom Schlossturm aus gemacht habe. Es heißt: „Simon Marius entdeckte am 29. Dez. 1609 vom Schlossturm aus die Trabanten des Jupiter“. Der 29.12.1609 entspricht im gregorianischen Kalender dem 08.01.1610. Bildvermerk: Stadtarchiv Ansbach

MONDKRATER MARIUS Auf der westlichen, der Erde zugewandten Seite des Mondes befindet sich der Oceanus Procellarum (Ozean der Stürme). Er ist das größte Mare (Mondmeer), eine große durch überfließendes Magma gebildete Ebene, in der sich ein 40 km großer Einschlagkrater befindet, der nach Simon Marius benannt wurde. Das Foto zeigt ihn nordöstlich des Kraters Reiner. Die Aufnahmedaten sind: 14.03.2014, 22:51 Uhr, Teleskop: Mira (40 cm Cassegrain), Sekundärfokus: Brennweite eff. 3600 mm, Kamera: CCD-Kamera ASI120MM, Belichtung: Summenbild aus 200 Einzelbildern mit je 3 ms Belichtungszeit. Eine Liste der Nebenkrater und Bilder, die vom Lunar Reconnaissance Orbiter und Apollo 12 aufgenommen wurden, finden sich auf Wikipedia. Bildvermerk: Marius-Portal/Bernd Liebscher

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