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Spitzensport

Interview mit Prof. Ottmar Hörl: 
Eine „einmalige Ausnahme“ zum Mottospieltag

Prof. Ottmar Hörl ist ein deutscher Künstler und Bildhauer. Seine Werke finden sich im öffentlichen Raum und in vielen Sammlungen, etwa dem MoMA in New York, dem Museum of Modern Art in San Francisco und dem Deutschen Bundestag in Berlin. Der 73-Jährige lebt und arbeitet in Nürnberg und Wertheim am Main.

Ihr Dürer-Hase in 3D wird seit 20 Jahren weltweit gefeiert. Was verbinden Sie persönlich mit der Figur?

Der Hase ist Ausdruck meines Respekts vor der Leistung von Albrecht Dürer. Seine Gouache-Technik, seine Radierungen, seine Holzschnitte sind genial und bis heute nicht mehr erreicht. Und Albrecht Dürer war weit mehr als ein Künstler. Er war Stadtrat und Astronom und er hat Lehrbücher geschrieben. Mich interessiert dieser Mensch, den ich als Genie und zeitlosen Superstar wahrnehme. Das macht mir dann auch Lust, eine neue Figur zu gestalten und zu präsentieren. 2003 sind Menschen aus aller Welt nach Nürnberg gekommen, um auf dem Hauptmarkt meine Installation „Das große Hasenstück“ zu sehen. Von dort aus hat der Hase seinen Siegeszug um den Globus angetreten.

Wie viele Dürer-Hasen wurden insgesamt produziert?

Das kann ich gar nicht genau sagen. Aber es sind so viele, dass ich, selbst wenn ich nur dieses eine erfolgreiche Kunstprojekt gehabt hätte, davon leben könnte. Denn der Hase ist zu einer Ikone geworden. Er wirbt bis heute weltweit für Albrecht Dürer und seine Heimatstadt Nürnberg.

Anlässlich des Mottospieltags wurden 25 Ihrer Dürer-Hasen von Menschen mit Handicap für eine Versteigerung farbenfroh gestaltet. Wie finden Sie das?

Den Sinn und Zweck, etwas für Menschen mit Behinderung zu tun, unterstütze ich voll und ganz. Wenn mein Hase in diesem Kontext etwas bewirken kann, ist das einfach nur fantastisch.

Haben Sie schon einmal zugestimmt, dass eine Ihrer Skulpturen künstlerisch verziert wird?

Nein, normalerweise mache ich das nicht. Das Urheberrecht meiner Figuren liegt bei mir und besagt, dass es sie nur einfarbig gibt. Doch mich hat das Konzept des Mottospieltags überzeugt. Und deshalb habe ich die Zustimmung gegeben, dass die Action-Painting-Gruppe meine Hasen künstlerisch gestaltet. Es wird allerdings definitiv bei dieser einmaligen Ausnahme bleiben.

Fotograf: Johannes Marburg

Simeon Johnke

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