Forum Kultur der Metropolregion Nürnberg kürt das „Freie Fränkische Bierorchester“ zum „Künstler des Monats“ im August 2013
„Freies Fränkisches Bierorchester“, ein ungewöhnlicher Name für ein Ensemble, das man am ehesten in die Rubrik Blaskapelle einordnen könnte. Aber da kommt schon das Stichwort „frei“ dazu. Man lässt sich nicht festlegen, nicht auf einen Stil oder auf bestimmte Instrumente. Auch eine afrikanische Djembe oder ein spanischer Dudelsack dürfen mitspielen. Fränkisch ist Programm, aber nicht Dogma.
Die Gruppe ist überzeugt, dass Volksmusik immer im Wandel, immer Veränderungen ausgesetzt und immer Moden unterworfen ist. „Dieser fließende Prozess der Erneuerung ist ein wichtiger Faktor für das Fortbestehen von traditioneller Musik“, kann man auf der Homepage lesen. Und in diesen Prozess bringen die sechs Musiker der Stammbesetzung (2 Damen, 4 Herren) sich auch durch ihre vielen Auftritte ein. Dabei sind sie offen für andere Musiker und spontane Mitwirkung. Es geht um das Miteinander, das Volksmusik ausmacht. Ob ein Titel dabei von den Doors, von Johnny Cash oder aus dem überlieferten Repertoire stammt, ist nicht so wichtig. Alte Lieder oder neue, junges Publikum oder reife Semester - das Freie Fränkische Bierorchester reißt jeden mit, der in seine Nähe kommt.
Dabei spielen die Musiker aus Leidenschaft überall im fränkischen Raum. Wesentlich ist der direkte Kontakt mit dem Publikum, das zum Mitsingen und Mittanzen animiert wird. Da kann aus einem als Konzert angekündigten Termin schon mal eine Tanzstunde werden. Aber es ist eben nie das mechanische Mitklatschen, wie man es aus den volkstümlichen Standardprogrammen kennt. Damit hat das Bierorchester nichts am Hut.
Bleibt noch das „Bier“ im Namen. Wer aus der Gegend mit der größten Brauereidichte der Welt kommt, taugt nicht als Wasser-ohne-Werbefigur. Es ist das kommunikative Element des Gerstensafts, um das es den Musikern geht. Und der Ort dafür ist da Wirtshaus. Da, wo man früher alles erfahren hat, wo ein Mittelpunkt des Ortes war und eben auch musiziert und getanzt wurde. Die „gute alte Zeit“ ist vorbei und war vielleicht auch gar nicht so gut. Aber miteinander Musik machen, selbst spielen, dabei ohne Kommerz Freude haben und Freude bringen, das schafft das Freie Fränkische Bierorchester.
Kopf der Gruppe ist der Vollblutmusiker Erwin Lipsky aus Regnitzlosau. Daheim sind die Musiker im Raum Hof. Partner bei Auftritten sind aber auch schon mal die Kabarettisten vom TBC. Da ist man dann so frei, die Grenzen des Genres nicht so ernst zu nehmen. Das Freie Fränkische Bierorchester ist eine besondere Blaskapelle mit vielen Facetten.
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