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Fair Trade Gipfel: Kommunen in der Metropolregion Nürnberg investieren mehr in nachhaltige Produkte

Die Städte Coburg, Fürth, Nürnberg und Neumarkt i.d.OPf sind auf dem Fair Trade Gipfel der Metropolregion Nürnberg in der Stadthalle Fürth geehrt worden. Die Städte investieren besonders viel in der nachhaltigen Beschaffung.

Von 5,4 auf 13,5 Millionen in zwei Jahren: Kommunen steigern nachhaltige Einkäufe

Kommunen in der Metropolregion Nürnberg beschaffen immer nachhaltiger. Das Netzwerk aus Fairtrade-Gemeinden und -Städten wächst kontinuierlich – so auch die nachhaltigen Einkäufe der Kommunen. Von 5,4 Millionen Euro im Jahr 2020 ist die Summe für faire Arbeitskleidung, Spülmittel oder Bleistifte auf 13,5 Millionen Euro gestiegen. Besonders viel investierten die Städte Coburg, Fürth, Nürnberg und Neumarkt i.d.OPf., die auf dem Fair Trade Gipfel der Metropolregion in der Stadthalle Fürth geehrt wurden.

Europäische Metropolregion Nürnberg gehört zu den Fairtrade-Vorzeigeregionen in Deutschland

Ein lebendiges Netzwerk und ein hohes Engagement bei allen Beteiligten: Die Europäische Metropolregion Nürnberg gehört zu den Fairtrade-Vorzeigeregionen in Deutschland. Neben den mittlerweile 83 Fairtrade Towns gibt es 100 Fairtrade Schools und 7 Fairtrade Universities. Gemeinsam engagieren sie sich für den Fairen Handel – unterstützt werden die Aktivitäten von der „Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg“ in der Geschäftsstelle der Europäischen Metropolregion Nürnberg, die auch zum Fair Trade Gipfel geladen hat mit rund 80 Teilnehmenden aus Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Kommunen spielen eine große Rolle für die globale Entwicklung

Die Parlamentarische Staatssekretärin der Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Bärbel Kofler betonte die Bedeutung der lokalen Ebene: „Kommunen spielen eine große Rolle für die globale Entwicklung. Wenn Kommunen in Deutschland sich für fairen Handel und nachhaltige Beschaffung entscheiden, hat das Auswirkungen auf die Lebensrealitäten von Menschen im Globalen Süden. Die teilnehmenden Kommunen sind Vorbilder und machen Bürgerinnen und Bürgern Mut für konkrete Schritte zu mehr Nachhaltigkeit. Nur gemeinsam mit lokalen Akteuren in Deutschland und der Welt gelingt die Aufholjagd zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele.“

Verschiedene Workshops führten durch die wichtigsten Fair-Trade-Themen

Nach der Begrüßung durch den Fürther Landrat Matthias Dießl sowie den Ratsvorsitzenden der Metropolregion Nürnberg und Bamberger Landrat Johann Kalb, sprach Prof. Dr. Frank Ebinger, Professor für nachhaltigkeitsorientiertes Innovations- und Transformationsmanagement an der Technischen Hochschule Nürnberg, mit der Moderatorin über die Rolle der Kommunen in der Nachhaltigkeitstransformation. Er stellte ein steigendes Verständnis der Städte und Kommunen in Sachen fairer Einkauf fest, unter anderem durch die Impulse seitens der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg. „Fair Trade ist in den Kommunen und Städten der Metropolregion angekommen. Nach Jahren der Aufbauarbeit zeigen sich vielfältige Wirkungen - von Nachhaltigkeitsstrategien bis hin zum Einkauf“, sagte Prof. Ebinger.

In fünf Workshops gab es beispielsweise Tipps zur Einführung nachhaltiger Beschaffungsrichtlinien, einen fairen Stadtspaziergang sowie vielzählige Aktionsideen für Kommunen, Schulen und Hochschulen rund um das Thema Fairer Handel.

13,5 Millionen für nachhaltige Produkte – Stadt Coburg hat den höchsten Anteil

Die Entwicklung der Fairen Metropolregion Nürnberg verläuft positiv: 86 Mitgliedskommunen haben den gemeinsamen Pakt zur nachhaltigen Beschaffung seit 2019 unterzeichnet. 2020 beschafften die Kommunen für 5,4 Millionen Euro nach Sozial- und Umweltstandards, 2021 waren es bereits 8,8 Millionen Euro. Das nächste Ziel von 10 Millionen Euro übertrafen sie 2022 bei Weitem: Insgesamt konnten Produkte im Wert von über 13,5 Millionen Euro nachhaltig beschafft werden.

Das Initiativkreissprecher-Duo der Fairen Metropolregion Nürnberg, Dr. Roland Oeser und Barbara Schroeder, zeigte auf, welche Kommunen besonders erfolgreich abgeschnitten haben. Die Stadt Coburg zeichnete sich dieses Jahr durch ihr besonders hohes Engagement aus, da sie im kommunalen Vergleich die höchste Gesamtsumme pro Einwohner:in an nachhaltigen Beschaffungen beitragen konnte.

Den größten Anteil an nachhaltig beschafften Produkten machte die IT-Ausstattung aus, bei der besonderer Wert auf die Reparierbarkeit gelegt wurde, sowie 567 neue Stühle aus nachhaltigem Holz. Vorbildlich waren auch die Städte Fürth und Nürnberg, die großen Wert auf Bio-Essen und Kindertagesstätten legten. Die Stadt Neumarkt i.d.OPf. erhielt einen Sonderpreis in der Kategorie sozialverträgliche Beschaffungen.

Besondere Bedeutung der Entwicklungsagentur Faire Metropolregion Nürnberg

„Nachhaltige Entwicklung voranzutreiben ist eine Mammutaufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Deshalb sind die in den letzten Jahren entstandenen Strukturen in der Metropolregion wie z.B. die Entwicklungsagentur, der Fairtrade Gipfel und der Beschaffungspakt so wichtig. Wir sollten uns aufgrund des enormen Mehrwerts für alle Mitgliedskommunen darauf konzentrieren, diese Strukturen mit Unterstützung des Bundes weiter zu entwickeln, denn die Metropolregion Nürnberg ist schon heute in diesem Bereich eine Modellregion in Deutschland, deren Erfahrungen weit darüber hinaus genutzt werden können und sollten“, sagte Thomas Thumann, Neumarkter Oberbürgermeister sowie politischer Sprecher des Forums Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung in der Metropolregion bei der Einführung in den nachmittäglichen Programmteil, den er zusammen mit Fürths Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung übernahm.

Gewinnerkommunen beim „Hauptstadt des Fairen Handels“ aus der Metropolregion Nürnberg

Das Geheimnis, welche Kommunen den Titel im bundesweiten Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels 2023“ tragen dürfen, wurde am gleichen Abend ebenfalls in der Fürther Stadthalle enthüllt. Die letzten Titel gingen in die Metropolregion, nach Neumarkt (2019) und nach Fürth (2021), nun dürfen sich mit Sankt Peter-Ording, Ingelheim am Rhein und München erstmals drei Hauptstädte als kleine, mittlere und große Kommune mit dem Titel schmücken. Organisiert wird der Wettbewerb, der mit insgesamt 250.000 Euro dotiert ist, von der „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ (SKEW), die Städte, Gemeinden und Landkreise mit Förderangeboten sowie Plattformen für Vernetzung und Fachaustausch unterstützt.

In der Metropolregion Nürnberg konnten gleich drei Städte Platzierungen mit nach Hause nehmen: Herrieden den 2. Platz in der Kategorie Kleinstadt, Amberg einen Sonderpreis für das Bildungsprojekt Zukunftswerkstatt und Ebern den Publikumspreis.
Mehr Informationen zur Fairen Metropolregion Nürnberg finden Sie unter:https://faire-metropolregionnuernberg.de/ 

Die Gewinnerstädte Nachhaltige Beschaffung in der Metropolregion Nürnberg: Coburg, Fürth, Nürnberg und Neumarkt i.d.OPf

Stadt Coburg:
Platz 1 des Beschaffungsziels 2022 des Pakts für nachhaltige Beschaffung geht an die Stadt Coburg. Im Haushaltsjahr 2022 beschaffte die Stadt in Oberfranken insgesamt Waren in Höhe von 1.242.127,28 Euro nachhaltig. Das entspricht einem Einkaufswert von 29,69 Euro pro Einwohner:in. Damit liegt Coburg mit fast 8 Euro pro Einwohner:in vor dem Platz 2, der Stadt Fürth. Den größten Anteil an nachhaltig beschafften Produkten stellte dabei IT-Ausstattung mit einem Gesamtwert von 192.392,68 Euro dar. Diese ist ENERGY Star zertifiziert und es wurde besonderer Wert auf die Reparierbarkeit der Produkte gelegt. Den zweitgrößten Posten nahm die Beschaffung von 567 neuen Stühlen ein, hier achtete die Stadt Coburg darauf, Stühle aus nachhaltigem Holz zu beschaffen.

Stadt Fürth:
Wie auch in den Vorjahren schneidet die Stadt Fürth beim Beschaffungsziel 2022 des Pakts für nachhaltige Beschaffung der Metropolregion Nürnberg vorbildlich ab. Im Haushaltsjahr 2022 beschaffte die Stadt Waren in Höhe von insgesamt 2.855.041,69 Euro nachhaltig. Das entspricht einem Einkaufswert von 21,72 Euro pro Einwohner:in, mit dem Fürth zwischen dem Ergebnis der Stadt Coburg (Platz 1 mit 29,69 Euro pro Einwohner:in) und der Stadt Nürnberg (Platz 3 mit 12,74 Euro pro Einwohner:in) liegt. Besonders hervorzuheben ist dabei, dass die Stadt Fürth in Sachen Nachhaltigkeit auf strikte Gütesiegel wie Fair Trade oder Biozertifizierungen achtet. Den größten Anteil der nachhaltigen Beschaffung nahm die Bio-Verpflegung der Fürther Kindertagesstätten und Schulen ein, insgesamt mehr als 600.000 Euro.

Stadt Nürnberg:
Platz 3 des gemeinsamen Beschaffungsziel 2022 des Pakts für nachhaltige Beschaffung geht an die Stadt Nürnberg. Im Haushaltsjahr 2022 beschaffte die Stadt Waren im Wert von insgesamt 6.664.536,61 Euro nachhaltig. Das entspricht einem Einkaufswert von 12,74 Euro pro Einwohner:in. Damit landet Nürnberg auf Platz 3 in der Wertung des gemeinsamen Beschaffungsziels hinter der Stadt Coburg (Platz 1 mit 29,69 Euro pro Einwohner:in) und der Stadt Fürth (Platz 2 mit 21,72 Euro pro Einwohner:in). Den größten Anteil der nachhaltigen Einkäufe in Nürnberg machte dabei die Bio-Verpflegung der Kindertagesstätten mit über 4,65 Millionen Euro aus. Aber auch Mietkleidung für städtische Mitarbeiter:innen und Vollholzsärge für die Friedhöfe wurden 2022 – neben vielen anderen Dingen – nachhaltig von der Stadt Nürnberg beschafft.

Stadt Neumarkt i.d.OPf.:
In der Sonderkategorie zu sozialverträglichen Beschaffungen bei der gemeinsamen Erfassung 2022 des Pakts für nachhaltige Beschaffung geht die Ehrung nach Neumarkt i.d.OPf. Im Haushaltsjahr 2022 beschaffte die Stadt Waren im Wert von insgesamt 48.666 Euro nachhaltig. Das entspricht einem Einkaufswert von 1,19 Euro pro Einwohner:in. Damit landet Neumarkt i.d.OPf. auf Platz 1 bei den „fairen“ Einkäufen vor dem Markt Roßtal mit 0,93 Euro. Den größten Anteil an nachhaltigen Beschaffungen der Stadt stellten dabei Textilien und Werbemittel/Give-Aways dar. Besonders bei den Gütezeichen mit hoher Glaubwürdigkeit konnte Neumarkt mit seinem umfassenden Nachhaltigkeitsverständnis punkten und so die Sonderkategorie für sich gewinnen.

Foto: Jim Albright

Foto: Rudi Ott

Foto: Rudi Ott

Foto: Jim Albright

Foto: Grünflächenamt der Stadt Coburg, Sophie Bückreiß

Foto: Ralf Nützel/Stadt Neumarkt

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