Europäisches Kulturerbe-Siegel für Landkreis Bamberg mit Kloster Ebrach
Die Entscheidung der Europäischen Kommission ist gefallen: Die vom Landkreis Bamberg koordinierte Bewerbung von 17 zisterziensischen Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern, Cisterscapes connecting Europe, wird mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Drei dieser Orte liegen in der Metropolregion.
Fünf Jahre intensive und hochkarätige Zusammenarbeit mit internationalen Partnern im LEADER-Projekt werden jetzt belohnt. Die Europäische Union wählt alle zwei Jahre europäische Kulturdenkmale, Kulturlandschaften, kulturelle Stätten und Gedenkstätten für das Europäische Kulturerbe-Siegel (EKS) aus. Mit dem Slogan des Siegels, „Europa beginnt hier“, verkünden die Stätten selbstbewusst ihren Beitrag zur europäischen Identität. „Ich bin dankbar und stolz, mit unseren zisterziensischen Klosterlandschaften eines der ältesten Netzwerke Europas für die Gegenwart zu aktivieren. Ich freue mich deshalb sehr über die Entscheidung der europäischen Kommission und danke allen 17 Projektpartnern aus Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien, dem wissenschaftlichen Beirat und unseren zahlreichen Fördergebern, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben.“ betont Landrat Johann Kalb, der Initiator und Koordinator des Mammutprojektes.
Seit 2019 bereits setzen Cisterscapes connecting Europe länderübergreifend Maßnahmen um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen erfahrbar machen. Der Orden der Zisterzienser steht seit seiner Gründung im Jahr 1098 für einen effizient agierenden Verbund, der sich in ganz Europa verbreitete und dessen Spuren noch heute in den Landschaften zu finden sind. Cisterscapes connecting Europe belebt dieses erfolgreiche Netzwerk neu. So verbindet der 6.400 km lange Fernwanderweg „Weg der Zisterzienser“ alle Klöster der Stätte miteinander.
Die Europäische Kommission bestätigt mit dem Siegel die herausragende Rolle der Zisterzienser für die Europäische Integration. Im modernen Cisterscapes-Netzwerk erkennt sie eine herausragende Initiative mit zukunftsweisendem Potential. Die ländlich geprägten Räume der Zisterzienserlandschaftenerfahren dadurch die wohlverdiente internationale Anerkennung als Kulturstätten.
„Angesichts der aktuellen Herausforderungen in Europa ist die Verleihung des Siegels an Cisterscapes ein wichtiges positives Signal für die europäische Tradition partnerschaftlicher Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Unser Ziel ist es, gemeinsam unsere Zisterzienserlandschaften für eine nachhaltige europäische Zukunft zu entwickeln,“ betont Landrat Johann Kalb. „Dass wir das Europäische Kulturerbe-Siegel damit zum ersten Mal nach Bayern holen können, haben wir auch der Unterstützung durch unseren Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder und durch unseren Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume zu verdanken“, so Landrat Kalb weiter. „Die Zusammenarbeit war auf allen Ebenen, von Bayern über die Kultusministerkonferenz bis nach Brüssel ausgezeichnet.“
Zu den sechs bestehenden europäischen Kulturerbestätten in Deutschland gesellt sich mit Cisterscapes die erste in Bayern. Gleich drei der insgesamt 17 beteiligten Klosterlandschaften liegen in der Metropolregion Nürnberg: Ebrach, Langheim und Waldsassen.
„Es freut mich sehr, dass das europäische Kulturerbe-Siegel das erste Mal an drei bayerische Einzelstätten geht. Ich danke vor allem dem Bamberger Landrat Johann Kalb und seinem Team, der diese große Wertschätzung und Auszeichnung durch seine Initiative und großes Geschick federführend möglich gemacht hat. Es war mir von Beginn an ein persönliches Herzensanliegen, diese Initiative zu unterstützen. Cisterscapes ist einmalig – auch weil wir Menschen damit verbinden und gleichzeitig europaweit weitere Verbindungen zwischen Ländern schaffen.“ so die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier.
Die offizielle Verleihung des Europäischen Kulturerbe-Siegels findet am 17. April in Antwerpen statt.