Bayerisch-tschechische Landesausstellung Karl IV. – attraktives Begleitprogramm in der Metropolregion Nürnberg
In der Kaiserburg in Lauf wurde am Freitag, 27. November 2015 das Begleitprogramm zur Bayerisch-tschechischen Landesausstellung 2016/17 vorgestellt. Inzwischen sind allein aus der Metropolregion Nürnberg rund 160 Veranstaltungs-Angebote registriert.
Die Ausstellung wird am Kaisergeburtstag (14. Mai 2016) in der Prager Wallenstein-Reithalle eröffnet und in Nürnberg am 20. Oktober 2016 im Germanischen Nationalmuseum fortgesetzt. Während des gesamten Zeitraums sind zahlreiche Kommunen entlang der Goldenen Straße engagiert dabei. „Die Partnerschaft von Stadt und Land ist ein zentrales Anliegen der Metropolregion Nürnberg. Deshalb war es für uns klar, dass der Bayerisch-tschechischen Landesausstellung ein Begleitprogramm zur Seite gestellt werden muss, das möglichst viele Orte entlang der Goldenen Straße einbezieht“, sagte der Ratsvorsitzende der Metropolregion Nürnberg, Landrat Armin Kroder (Landkreis Nürnberger Land). „Mit dem Begleitprogramm geht die Landesausstellung erstmals in die Fläche“, so Kroder weiter, „darüber hinaus ist sie ein wichtiger Start-Impuls für die Verstärkung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“ Unter Mitwirkung des Forums Tourismus der Metropolregion Nürnberg auf der Messe „Freizeit, Touristik & Garten“ vom 24. bis 28. Februar 2016 im Nürnberger Messezentrum werden das Begleitprogramm zur Landesausstellung und die Goldene Straße eine besondere Rolle spielen.
Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle sieht Kaiser Karl IV. als „Leitfigur einer freundschaftlichen Verbindung zwischen Bayern und Tschechien, ein Brückenbauer.“ Dieser Brückenbauer könne uns heute – freilich unter anderen historischen Vorzeichen – als Vorbild dienen.
Viele Veranstaltungen beziehen sich direkt auf Kaiser Karls IV. Wirken in der Region, andere beschäftigen sich mit der bayerisch-tschechischen, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Ausstellungen, Stadtführungen und Projekte führen zurück in die Zeit dieses Herrschers von europäischem Rang. So gibt es z. B. eine Ausstellung zu Kaiser Karl IV. im Kloster Speinshart, aus einer Fülle von thematischen Führungen seien hier nur die in Neustadt a. d. Waldnaab, Hersbruck, des Klostermauervereins Engelthal oder des Pfalzmuseums Forchheim genannt.
Vorgestellt wurden bei dem Pressegespräch die Aktivitäten der Stadt Nürnberg, der Stadt Lauf a. d. Pegnitz, des Geschichtsparks Bärnau sowie Veranstaltungen im tschechischen Bezirk Karlsbad.
In Nürnberg wird es u. a. eine Ausstellung zur böhmischen Buchmalerei in der Stadtbibliothek geben. Eine weitere Ausstellung im Stadtmuseum Fembohaus beschäftigt sich mit Nürnberg als „heimlicher Hauptstadt des Reiches“. Die Stadtverführungen 2016 bieten Rundgänge im historischen Zeitkontext Kaiser Karls IV. an. Die Höhepunkt-Veranstaltung unmittelbar vor der Eröffnung der Landesausstellung in Nürnberg wird sich mit dem „Männleinlaufen“ auf der Frauenkirche beschäftigen. Die Huldigung Kaiser Karls IV. durch die Kurfürsten zählt zu den prominentesten Hinterlassenschaften Karls IV. und erinnert an den Erlass der Goldenen Bulle, dem wichtigsten „Grundgesetz“ des Heiligen Römischen Reiches.
Im tschechischen Karlsbad werden in den Straßen der Stadt eine Reihe von Veranstaltungen mit Musik, Theater, Tanzvorstellungen, Ritterspielen, Feuershows und vielem mehr stattfinden. Das Karlsbader Sinfonie-Orchester gibt unter dem Titel „Tribute to Karl IV.“ ein Konzert mit einem eigens komponierten Stück. Im Karlsbader Stadttheater wird ein speziell für das Karls-Jahr geschriebenes Theaterstück uraufgeführt. Eine Wanderausstellung wird Meisterrepliken der tschechischen Krönungskleinodien und viele weitere Ausstellungsstücke aus der Zeit Karls IV. zeigen.
In Lauf bildet die Ausstellung im restaurierten Wappensaal der Kaiserburg ein zentrales Element des Begleitprogramms. Hier werden die Baugeschichte der Burg ebenso wie die Wappen der böhmischen Lehensträger und Kronländer thematisiert. Eine weitere Ausstellung der Graphic Novel-Szene im Glockengießer-Spital und ein Zeitzeugen-Projekt runden das Programm in Lauf ab. Zudem wird es ein gemeinsames Symposium der Stadtarchive Nürnberg und Lauf geben, das an einem Wochenende renommierte Historiker in beiden Städten zusammenführt.
Im Geschichtspark Bärnau-Tachov wird ein hölzerner Handelswagen aus Originalmaterialien, detailgetreu, gebrauchstüchtig und in Originalgröße rekonstruiert. Ein Wanderausstellung „Karl IV. – Kaiser aus der Goldenen Wiege“ wird mit den Augen der Kinder die Bedeutung Karls IV. für ihre jeweiligen Heimatstädte thematisieren. Straßentheater präsentieren mit ehrenamtlichen Laiendarstellern aus Bayern und Tschechien auf den Straßen und Plätzen der Städte Szenen aus dem Leben Karls IV. Mit 15 Meilensteinen und 20 Info-Tafeln soll ein grenzüberschreitendes Band an Kunstwerken entstehen. Zum Ende der Landesausstellung wird sich der historische Handelszug tatsächlich in Bewegung setzen und mehrere Tage auf der Goldenen Straße unterwegs sein.
Einen Blick in die Zukunft nach der Landesausstellung bot der Honorarkonsul der Tschechischen Republik, Hans-Peter Schmidt: „Mit der Landesausstellung wollen wir die Beziehungen zu unserem Nachbarn Tschechische Republik verstärken, vertiefen und dazu beitragen, dass wir uns besser verstehen. Deshalb werden wir in der Kaiserburg zu Lauf ein Sprachenzentrum einrichten für Tschechisch, Deutsch, Französisch und Englisch. Wir wollen, dass damit nach der Landesausstellung etwas für unsere europäische Zukunft bleibt.“
Bei der Vorstellung des Begleitprogramms in der Laufer Kaiserburg (v. r.): Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle, der Ratsvorsitzender der Metropolregion Nürnberg, Armin Kroder, Laufs 1. Bürgermeister Benedikt Bisping und Ausstellungsmacher Dr. Wolfgang Jahn vom Haus der bayerischen Geschichte. Foto: Karin Heller
Bild 2: Die Goldene Straße zwischen Nürnberg und Prag.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in Karlsbad, Nürnberg, Lauf und Bärnau finden Sie unter www.metropolregionnuernberg.de/nc/aktuelles/news/detail/article/bayerisch-tschechische-landesausstellung-karl-iv.html
Die Metropolregion Nürnberg, das sind 23 Landkreise und 11 kreisfreie Städte – vom thüringischen Landkreis Sonneberg im Norden bis zum Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen im Süden, vom Landkreis Kitzingen im Westen bis zum Landkreis Tirschenreuth im Osten. 3,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt von 115 Milliarden Euro jährlich – das entspricht in etwa der Wirtschaftskraft von Ungarn. Eine große Stärke der Metropolregion Nürnberg ist ihre polyzentrale Struktur: Rund um die dicht besiedelte Städteachse Nürnberg-Fürth-Erlangen-Schwabach spannt sich ein enges Netz weiterer Zentren und starker Landkreise. Die Region bietet deshalb alle Möglichkeiten einer Metropole – jedoch ohne die negativen Effekte einer Megacity. Bezahlbarer Wohnraum, funktionierende Verkehrsinfrastruktur und eine niedrige Kriminalitätsrate macht die Metropolregion Nürnberg für Fachkräfte und deren Familien äußerst attraktiv.
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