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42. Ratssitzung der Metropolregion Nürnberg: Mit Aktionsplan „Heimat für Regionalprodukte“ auf dem Weg zur Bewerbung als Welt-Agrarkulturerbe

Klima, Ernährung und die Mobilitätswende werden auch die Metropolregion verändern. Auf der 42. Ratssitzung im Landratsamt Erlangen-Höchstadt stellten die Landrät:innen und Oberbürgermeister:innen aus der Metropolregion mit weitreichenden Beschlüssen Weichen für die Zukunft.

Wertschöpfung steigern, Kulturlandschaften bewahren und landwirtschaftliche Flächen für Regionalprodukte erhalten – der Aktionsplan „Heimat für Regionalprodukte“ soll dazu beitragen die Land- und Ernährungswirtschaft zukunftsfähig zu machen. „Die Vielfalt an Kulturlandschaften in unserer Metropolregion ist einmalig und die Qualität an regionalen Produkten außergewöhnlich. Diesen besonderen Schatz will die Metropolregion mit dem Aktionsplan mit zukunftsfähigen Strategien und konkreten Maßnahmen bewahren und für die Zukunft rüsten“, sagt Dr. Hermann Ulm, Sprecher des Projekts ReProLa und Landrat von Forchheim. Der Plan enthält zehn strategische Projekte, die in einem Beteiligungsprozess mit rund 350 Akteuren aus Wissenschaft, Politik und Praxis erarbeitet wurden. Sieben Projekte, für die Träger- und Finanzierungsstrukturen noch offen sind, werden jeweils durch einen Landrat und eine Bürgermeisterin als Pate besonders unterstützt. Für die Umsetzung des Aktionsplans, der einstimmig beschlossen wurde, baut die Region auf Unterstützung von Bund und Land. Der Plan ist Teil der Bewerbung als Welt-Agrarkulturerbe, die weiter vorangetrieben werden soll. wie der Rat außerdem beschlossen hat.

Projekt Klimapakt 2030plus - Energiewende in der Metropolregion Nürnberg

Den Klimaschutz und die Energiewende beschleunigen soll das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 4,6 Millionen Euro geförderte interdisziplinäre Projekt „Klimapakt2030plus – Energiewende in der Metropolregion Nürnberg“. Dabei geht es in den kommenden 4,5 Jahren darum, das Energieversorgungssystem in der Region umzubauen, effizienter zu vernetzen und schnellstmöglich von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen. Neben der schrittweisen Umstellung der Energiesystems auf regenerative Energiequellen wollen die Projektpartner auch die energetische Gebäudesanierung in der Region kräftig ankurbeln. Der stellvertretende Ratsvorsitzender und OB von Erlangen, Dr. Florian Janik, zusammen mit Peter Berek an die Spitze des politischen Lenkungskreises Klimapakt2030plus berufen, sagt dazu: „Theoretische Einigkeit über unsere Klimaziele reicht nicht mehr aus. Wir brauchen Konsens bei der Transformation in der Praxis, die für alle Kommunen unterschiedliche Kosten und Nutzen mitbringt. Das müssen wir politisch ausmoderieren.“ Ein erster Schritt wird es sein, bis 2024 den zuletzt 2017 verabschiedeten Klimapakt der Metropolregion mit ihren Bürgermeister:innen und Landrät:innen weiterzuentwickeln und als verbindliches politisches Zielpapier in allen Kommunen zu implementieren. Peter Berek, Landrat im Landkreis Wunsiedel: „Die Metropolregion liegt aktuell noch etwa 30 Prozent hinter ihren CO2-Einspar-Erfordernissen zurück.

Hier gilt es anzusetzen. Eine schnelle Entkoppelung unseres Energieverbrauchs von fossilen Energieträgern ist aber nicht nur notwendig, sie ist eine echte Chance für alle Bürgerinnen und Bürger. So können wir die Wertschöpfung in unserer Region halten.“ Kommunen und Energieversorger erhalten mit dem Klimapakt2030plus dafür gezielte, wissenschaftliche Unterstützung: Mit dem im Projekt entwickelten „Simulationstool Energieflüsse“ können sie künftig Strom-, Wärme- und Gasbedarf in ihrem Gebiet sektorübergreifend modellieren, den Effekt neuer Anlagen wie Wind- und Speicheranlagen erproben sowie systematisch Synergien über die eigenen Verwaltungsgrenzen hinaus erschließen.

Zukunftsstrategie transform_EMN 2035

Die Wende in der Mobilität packt das Projekt transform_EMN an. Dort wird aktuell gemeinsam mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken und unter Einbindung regionaler Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kammern und Clustern die Zukunftsstrategie „transform_EMN 2035“ erarbeitet. Ziel ist die Entwicklung eines attraktiven Zukunftsbildes für die regionale Fahrzeug- und Zulieferindustrie sowie der verwandten Branchen in der Metropolregion Nürnberg im Jahr 2035. Dieses stellt die Stärken der Region den Chancen und Risiken der Transformation gegenüber. Das Zukunftsbild wird beim zweiten großen Branchentreff des Projekts transform_EMN präsentiert, der „Zukunftswerkstatt Automotive“ am 10. April 2024 im Amberger Congress Centrum.

Markus Lötzsch neuer stellvertretender Wirtschaftsvorsitzender

„Das Zukunftsbild, das wir im Projekt transform_EMN für die regionale Automotive Branche entwickeln, soll als Kompass für die Regionalentwicklung und gemeinsames Handlungsleitbild für die gesamte Metropolregion Nürnberg dienen. Denn die Transformation dieser wirtschaftlich überaus wichtigen Branche sowie die Einbeziehung aller direkt und indirekt Beteiligten gelingt nur gemeinsam und mit einem klaren Zielbild vor Augen“, sagt Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK Nürnberg für Mittelfranken und Fachlicher Sprecher des Forums Wirt- schaft und Infrastruktur der Metropolregion. Markus Lötzsch wurde in der Sitzung außerdem als neuer stellvertretender Wirtschaftsvorsitzender bestätigt.

Sehr erfolgreiche Faire Metropolregion Nürnberg: 82 Fairtrade-Städte, Landkreise und Gemeinden, über 100 Fairtrade-Schulen, 7 Fairtrade-Hochschulen

Die Entwicklungsagentur „Faire Metropolregion“ kann auf einige Erfolge blicken: 86 Kommunen im Pakt für nachhaltige Beschaffung, Umsetzung von Formaten wie Fairtrade-Gipfel oder Fairtrade Werkstatt, Pionier bei der Erfassung von nachhaltiger Beschaffung von Arbeitskleidung, Kopierpapier oder Möbeln in den Kommunen. Nach der ersten Auszeichnung 2017 wurde die Metropolregion Nürnberg alle Jahre erneut von Fairtrade Deutschland als Fairtrade Region ausgezeichnet. „Die Faire Metropolregion Nürnberg hat seit dem Jahr 2017 eine beachtliche Entwicklung genommen und ist inzwischen auf insgesamt 82 Fairtrade Städte, Landkreise und Gemeinden, über 100 Fairtrade Schulen sowie 7 Fairtrade Hochschulen angewachsen“, sagt Thomas Thumann, Oberbürgermeister der Stadt Neumarkt i.d.OPf. Nach sechs Jahren läuft zum Jahresende die Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung aus. In der Sitzung stimmte der Rat für eine Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit, die Verstetigung auf der Basis eines freiwilligen Fördermodells und empfiehlt seinen Mitgliedskommunen eine Mitwirkung zu prüfen.

Bilder der 42. Ratssitzung der Europäischen Metropolregion Nürnberg im Landratsamt Erlangen-Höchstadt am 28. Juli 2023 in Erlangen

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